Heilige Sexualität: Über die energetischen Verbindungen, die in der sexuellen Vereinigung entstehen, und den heilsamen Umgang mit sexueller Energie.
Sexualität und Gebärmutterkraft stehen in unmittelbarer Verbindung. Ich saß am Feuer mit alten und jungen indigenen Frauen, reiste mit ihnen durch die Regenwälder, bestieg mit ihnen die Berge und badete mit ihnen in den Wässern dieser Erde. Und sie lehrten mich und ließen mich ihre uralten Frauenmysterien erfahren. Das möchte ich mit dir teilen. Dabei erhebe ich keinen absoluten Wahrheitsanspruch. Immer wieder erstaunte mich die Übereinstimmung zwischen den verschiedenen Weisheitshüterinnen unterschiedlicher Kulturen. Manches wird dir vertraut vorkommen, manches wirst du gut nachvollziehen können. Manches wird möglicherweise auf Ablehnung in dir stoßen. Nimm das, was für dich gut und richtig ist. Es gibt nie die eine Wahrheit. Und ich denke, das ist es auch, was wir heutzutage lernen müssen. Es dürfen unterschiedliche Wahrheiten nebeneinander existieren.
Sexuelle Energie als Schöpferkraft
Die sexuelle Energie ist eine der machtvollsten Kräfte, die uns zur Verfügung stehen. Ohne diese Energie ist kein Leben möglich. Wir alle sind in der natürlichen Form aus einer sexuellen Vereinigung entstanden, einer der stärksten energetischen Verbindungen. Zwei Menschen fühlen sich einander emotional, geistig und körperlich verbunden.
Wenn wir mit anderen Menschen kommunizieren, dann erstrecken sich zwischen unseren Kraftzentren, dem Herzzentrum und dem Solarplexus, leuchtende Fäden. Ziehe ich meine Aufmerksamkeit von meinem Gegenüber ab, so ziehen sich auch die leuchtenden Energiefäden wieder zurück. Sind wir in einer tieferen emotionalen und gedanklichen Verbindung zu einem anderen Menschen, so kann diese Verbindung bestehen bleiben, und die Energiefäden ziehen sich nicht mehr vollständig zurück. Ein Teil von uns bleibt beim anderen, so wie ein Teil vom anderen in uns bleibt.
Als Liebende kennen wir das nur allzu gut. Wir fühlen uns dem anderen ganz nahe, können schwer aufhören, an ihn zu denken, und es ist beinahe so, als ob wir seine Gefühle und Gedanken spüren. „Himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt, glücklich ist nur die Seele, die liebt“ (frei nach Goethe), finde ich eine sehr treffende Aussage. Denn plötzlich bekommt das, was der andere denkt, tut und fühlt, sehr viel Bedeutung für uns. Ja, es scheint so, als ob wir davon in einer gewissen Weise auch abhängig werden und es unser Wohlbefinden prägt. Bei einer […]