In seinem Buch „Jaguar in the Body, Butterfly in the Heart“ erzählt Ya’Acov Darling Khan, wie er im Schamanismus seine Bestimmung fand. Sein Wissen lässt der Begründer der „Movement Medicine“ gemeinsam mit seiner Frau Susannah bei weltweit stattfindenden Tanzworkshops einfließen. Mit YOGA AKTUELL sprach er über den Körper als Brücke zur Essenz und die wichtige Bedeutung der direkten Naturerfahrung
Man könnte stundenlang mit ihm über Gott, die Welt und den Sinn des Lebens plaudern: Ya’Acov Darling Khan ist ein „moderner Schamane“ und eine ebenso sympathische wie charismatische Persönlichkeit mit einer nicht ganz alltäglichen Lebensgeschichte. In seinem Buch Jaguar in the Body, Butterfly in the Heart erzählt er von seiner Reise, die ihn zu Heilern und Schamanen vom Amazonasgebiet bis zum nördlichen Polarkreis führte. Er ist einer der wenigen Menschen in der westlichen Welt, die von den Ältesten der europäischen Sami-Kultur sowie den Achuar und Sápara im Amazonasgebiet als Schamane anerkannt sind.
Ya’Acovs tiefgreifende Erfahrungen und die langjährige Zusammenarbeit mit der 5-Rhythmen™-Begründerin Gabrielle Roth mündeten 1992 in einen eigenen Ansatz, der tänzerisches, schamanisches und therapeutisches Wissen vereint: Movement Medicine. Ya’Acov und seine Frau Susannah unterrichten ihre vielfältigen Bewegungsworkshops mittlerweile auf der ganzen Welt. Wir durften das Soulful-Event erleben, das Andrea Rainer als direkte Schülerin der beiden Movement-Medicine-Begründer in Salzburg organisiert hat, und haben Ya’Acov Darling Khan danach zum Interview gebeten – und dabei spannende Einblicke in das Leben eines modernen Schamanen erhalten.
„Der Amazonas-Regenwald bringt die grundlegenden Erkenntnisse über unser Dasein ans Licht. Er ist die ungebrochene Natur, die uns an die reine und unversehrte Natur in uns selbst erinnert.“
Ya’Acov Darling Khan
INTERVIEW
YOGA AKTUELL: Schamanismus ist ein Trendthema geworden. Wie und wo macht sich das aus deiner Sicht bemerkbar?
Ya’Acov Darling Khan: In der westlichen Kultur verbinden wir Schamanismus mit verrückten Erfahrungen, die man einfach konsumiert. Ohne Respekt, ohne Wissen und ohne tieferes Verständnis. Es macht mich ein bisschen traurig, wie wir mit dem ursprünglichen Wissen umgehen, bei dem es um das bodenständige Anliegen geht, in Einklang mit der Natur zu leben. Die weisen Lehrer haben in ihrem ganzen Leben vielleicht vier oder fünf tiefgreifende Visionen. In der westlichen Welt ist das nicht mehr genug, wir werden zu „Vision-Junkies“. Wir möchten alles haben, […]