Endlich ist es vorbei: das alte, anstrengende, fordernde 2023. Viele Menschen wurden mit existenziellen Themen wie Verlust, Tod, Krankheit und Trennung konfrontiert. Darum freuen sie sich jetzt auf ein neues Jahr, in dem diese Herausforderungen endlich überstanden sind. Möge es so sein!
Der Januar und die eins
Dem Monat Januar ist die magische Zahl Eins gewidmet. Es ist die Zahl Gottes, die Erneuerung und Wiedergeburt symbolisiert. Diese Zahl steht für Mut, Individualität, Pioniergeist und Eigeninitiative. Sie lädt uns also ein, dem neuen Jahr mutig und selbstbewusst zu begegnen. Griechische Philosophen betrachteten die Eins als Eins ohne ein Zweites. Für sie symbolisierte sie den göttlichen Geist, der allem innewohnt.
Holle, Heilerin, Gottheit und Schamanin
Die ersten Tage des Januars liegen in den Rauhnächten und können dir tiefe Einblicke in deine Seele und in die Anderswelt bescheren. Wenn du dich mit der Göttin Holle verbindest, können deine Meditationserfahrung noch eine weitere, tiefere Dimension bekommen. Als Geistführerin kann sie dich mitnehmen auf eine magische Reise in die Anderswelt. Jene Welt, die wir mit dem Verstand nicht erreichen können, mit einem offenen Herzen und einem weiten Geist hingegen stehen uns alle Türen zu ihr offen.
Der alten Tradition gemäß ist der Geist von Holle während der Rauhnächte zwischen dem Heiligen Abend und dem 6. Januar am präsentesten. Es heißt, dass sie während dieser Zeit mit Elben, Zwergen, Gnomen und verstorbenen Kinderseelen durch die langen, dunklen Nächte zieht, um die Menschen aus ihrer Müdigkeit zu wecken. Wenn du ihr Nüsse, Äpfel und etwas Getreide wie Hirse oder Weizen auf die Fensterbank legst, kann es gut sein, dass sie dir ihre geheimnisvollen Zauberkräfte zeigt.
Die Göttin Holle ist auch unter dem Namen Frau Gode, Frau Holda oder Frau Berchta bekannt. Hierzulande betrachtet man sie als Nachfahrin der alten germanischen Göttin Frigga, Freya, Iduna und Heil.
Du kannst Holle jederzeit um Hilfe und Unterstützung bitten.
Meditation mit Holle
Zieh dich für diese Meditation an einen ruhigen Ort zurück. Schließe deine Augen und ruf die Göttin Holle an. Stell dir vor, dass sie dir gegenübersitzt und ihr euch über euer Herz miteinander verbindet. Nimm wahr, wie ein warmes Gefühl der Liebe von ihrem Herzen in dein Herz strömt und dich mit Liebe erfüllt. Vielleicht kannst du spüren, wie dein Herzraum dadurch weit und warm wird. Vielleicht hast du die Liebe zu dir selbst in letzter Zeit etwas verloren. Holle kann dir dabei helfen, dein Herz wieder mehr für dich selbst zu öffnen und die Liebe wieder zu spüren. Lass die Liebe so auf diese Weise ruhig einige Minuten fließen. Wenn du sie bittest, kann sich dich mit deinem offenen Herzen in die Anderswelt führen, um dort feinstofflichen Wesenheiten zu begegnen. Du kannst sie aber alles fragen, was dir auf dem Herzen liegt. Wenn du eine Antwort von ihr erhalten hast, kannst du abschließend deine Hände auf deinen Herzraum legen, dich innerlich vor ihr verneigen und ihr für ihre Unterstützung danken.
Wacholder, ein Schutz vor dunklen Kräften
Diesem knorrigen Baum wurden früher Schutzkräfte vor dunklen Mächten zugesprochen. Dies erklärt, warum man in manchen Gegenden Wacholderäste über die Türe gehängt hat. Damit wollte man sich vor Unglück und Verderb schützen. Für die Germanen war dieser Baum ein heiliger Baum, der von verschiedensten Wesen wie Feen und Zwergen bewohnt wurde. Früher hängte man während der Weihnachtstage Wacholderzweige über Stalltüren, um Hexen abzuwehren.
Auch die Beeren des Wacholderbaumes können dich in den ersten Wochen des Jahres unterstützen. Sie enthalten ätherische Öle, die die Raumluft desinfizieren. Da seine reifen Beeren sehr vitaminreich sind, werden sie gerne als Tee getrunken, um vor Infektionen zu schützen.
Mit Wacholder räuchern
Die Zweige, Nadeln, das Holz und die Beeren des Wacholderbaums müssen gut getrocknet sein, damit du sie räuchern kannst. Beim Trocknen sollte das Holz nicht direkt der Sonne ausgesetzt sein und es sollte auch nicht mit allzu viel Feuchtigkeit in Berührung kommen.
Die Nadeln, Beeren, das Holz und die Zweige des Wacholderbaumes eignen sich besonders gut, um mit ihnen zu räuchern. Besonders die Beeren entführen dich mit ihrem Duft in den Wald. Die Nadeln hingegen riechen kräftig bis süß-warm.
Du kannst Wacholder aber auch als fertige Räucherstäbchen kaufen, wenn du keinen Wacholderbaum in deiner Nähe hast. Achte darauf, dass das Räucherwerk aus einem Fachgeschäft oder Bioladen stammt.
Wacholder lässt sich gut mit Bernstein, Kampfer, Salbei, Waldweihrauch, Rosmarin, Lavendel und Beifuß kombinieren.
Für ein erfrischendes Räucherritual mit Wacholder brauchst du nicht nur guten Wacholder, sondern auch gutes Zubehör. Achte auf Folgendes: Die Schale oder Pfanne sollten feuerfest sein. Das Räuchergefäß kannst du mit Sand auslegen, um die Kohle darauf zu platzieren. Verwende keinen Vogelsand, weil dieser häufig mit synthetischen Zusatzstoffen angereichert ist. Am besten kannst du mit Räucherkohle arbeiten, da sie selbstzündend ist und der Funke schnell durch die Räucherkohle zieht. Mit einer schönen Feder kannst du den Rauch verteilen, nachdem du den Wacholder auf die glühende Kohle gelegt hast.
Du kannst den Wacholder alternativ auf ein Räucherstövchen legen. Ein Teelicht, das unter dem Sieb angebracht wird, erwärmt die Duftstoffe und sorgt dafür, dass sich der wohltuende Duft im ganzen Raum ausbreitet. Ein Duftstövchen empfiehlt sich, wenn du das Räuchern zu einem täglichen Ritual machen willst.
Januarmeditation: Gute Energien für den Januar
Du sitzt aufrecht auf einem Stuhl. Die Füße haben guten Kontakt mit dem Boden. Die Handflächen ruhen nach oben geöffnet auf den Oberschenkeln. Schließ deine Augen und atme zuerst in dein Herz hinein und zwischen deine Schulterblätter aus. Alle Anspannung weicht durch die Ausatmung von dir. Lenk dann deine Aufmerksamkeit auf deine Hände. Nimm die Handinnenflächen wahr und jeden einzelnen Finger. Lenk dann deine Aufmerksamkeit weiter auf deine Füße, auf das Fußgewölbe, die Fersen, jeden einzelnen Zeh und den Fußrücken. Kannst du die Energie in deinen Händen und Füßen wahrnehmen, wenn du dich darauf konzentrierst und in die einzelnen Regionen hineinatmest?
Wähle dann eine Qualität, die du für den Januar gerne in dein Leben einladen würdest: Ruhe. Offenheit. Gelassenheit. Liebesfähigkeit. Gleichmut. Weisheit. Entschlossenheit. Großzügigkeit. Mitgefühl. Intuition. Vielleicht gibt es auch etwas ganz anderes, was dein Leben bereichern darf.
Sag dann entweder laut oder innerlich: Ich bin (zum Beispiel) Gelassenheit. Stell dir vor, wie diese Qualität deinen Geist, deine Gedanken, dein Handeln und all deine Vorhaben für den Januar durchdringen. Wiederhol dieses Ritual im Verlauf des Januars. Lass dich gern von der Kraft des Räucherns dabei unterstützen.
Die Eule, Vogel der Weisheit und Krafttier in dunklen Winternächten
Wenn du in den dunklen Nächten des Januars deine Ohren spitzt, kannst du den Ruf der Eule ganz deutlich vernehmen. Sie symbolisiert Weisheit und Mut. Qualitäten, die jeden von uns unterstützen können, um das neue Jahr gelassen zu beginnen. Unerschütterlich schaut dieser schöne Vogel der Wahrheit ins Auge. Wenn du seinen Ruf gehört hast, dann möchte er dich auffordern, es dir gleich zu tun. Als Botschafterin der Anderswelt ist die Eule die Mittlerin zwischen dir und deinen Ahnen und möchte dir helfen, alte familiäre Wunden zu heilen. Wenn du sie um Hilfe bittest, bringt sie dir die Antworten auf wegweisende Fragen, sodass du den Herausforderungen des neuen Jahres gelassen entgegenblicken kannst. Solltest du eine Eulenfeder in der Natur finden, so kannst du dir sicher sein, dass sie dich behütet.
Christine Fuchs: 7 Minuten Räuchergenuss. Atempausen für jeden Tag. Nymphenburger Verlag.