Allmähliches Erwachen durch Atembewusstsein.
„Sobald wir Atem und Bewusstsein verbinden,
sind wir mit dem großen Lebensstrom verbunden.
Der Atem ist der Hauch der Gnade Gottes,
und dieser Atem erweckt die Seele zum Leben.
Solange die Seele nicht von Bewusstsein belebt wird,
gleicht sie dem Vogel, der noch nicht flügge ist.“
(Sufi-Weisheit)
Sei dir bewusst: Der Atem kommt von Gott. Und Gott ist gütig. So wird auch der Atem ausschließlich zu deinem Wohlergehen beitragen. Es war Gott, der dem ersten Menschen den Atem einhauchte. Damit starb Gott in den Menschen hinein, um fortan in ihm lebendig zu sein. Gottes Ausdruck im Menschen ist der Atem, sein Sprechen, seine Lieder, sein Tanzen, seine Bewegungen und sein Handeln. Je tiefer der Mensch Gottes Atem in sich zulässt, desto mehr ist er an Gott angebunden. Und alles, was er denkt, spricht und tut, zeigt dies.
„Kabir spricht: Sag mir, was ist Gott?
Er ist der Atem innerhalb des Atems.
Kabir spricht: Oh Freund, Gott ist der Atem allen Atems.“
(Kabir)
Spür, während du atmest, Gott in all deinen Zellen. Spür seine wohlmeinende, heilende Kraft. Lass das Licht in dein Wesen eintreten – mit jedem bewussten Atemzug mehr und mehr, heller und heller. Und alle Schatten werden fliehen. Ein weiser Meister sagte: „Sei gänzlich damit beschäftigt, Gutes zu tun, und das Schlechte wird ganz von selbst entfallen.“ Atme bewusst. Denk Gutes. Sprich Gutes. Tue Gutes. Sei hilfreich mit all deinem Sein. Und du wirst in Frieden leben. Mag es auch im Außen wild stürmen, in dir ist Harmonie.
Setz dich hin und besinn dich auf deinen Atem. Wenn du unruhig und voller Ängste bist oder dich Sorgen bedrücken, lass dich von ihnen nicht wie von stürmischen Wellen überrollen. Lass stattdessen deinen Atem langsam und ruhig fließen. Und fast im gleichen Moment kommt ein Stück Gelassenheit über dich. Du bist wieder angebunden an die größte Kraft in dieser Welt, an Gott, der alles erschaffen hat und allem seine Ordnung gibt. Sind wir in Aufregung, dann erkennen wir diese Ordnung nicht. Werden wir ruhiger, so verstehen wir die Dinge in ihrer Tiefe. Und wir beginnen den göttlichen Atem in allem zu erkennen. Wir kommen tiefer und tiefer in unser Zentrum, in dem Stille herrscht – und ein Verstehen […]