Heilsame innere Räume erschaffen: Warum positive verinnerlichte Bilder und persönliche Rückzugsorte uns außerordentlich guttun und uns Kraft tanken lassen
Der Fluss der Informationen und Daten hat sich allein in den letzten Jahrzehnten unermesslich potenziert. Dabei hat sich vor allem auch die Menge an belastenden Bildern und Informationen exorbitant erhöht, die das Nervenkostüm des passiven Zuschauers – der scheinbar nichts an den Horrorbildern der täglichen Nachrichten ändern kann – überstrapazieren. Und auch die Belastungen durch Lärm, künstliches Licht, Elektrosmog, Wasser- und Luftverschmutzung sowie Anforderungen im Beruflichen und auch im Privaten nehmen beständig zu. Bereits gegen Ende der 1980er Jahre wurde daher prognostiziert, dass die Menschen sich zunehmend mehr in ihre eigenen Räume zurückziehen werden. Diese Rückzugstendenz ins Private zeichnet sich zunehmend rasanter und eindrücklicher ab. Zuerst waren es nur die Lieferservices, die Innenausstatter und Frei-Haus-Shopping-Plattformen, welche auf diesen Trend hinwiesen. Mit Hilfe der neuen, smarten Technik-Gadges, die uns immer und überall mit unserer privaten, inneren Welt verbinden können, sind wir zusätzlich beinahe unbegrenzt erreichbar, was den Charakter des „Magischen“ besitzt. Die mobile Zelle – man beachte das Wortspiel – suggeriert uns: Wir sind mit allem und jedem verbunden. Jeder spirituell Übende weiß dies – aber ist das wirklich so? Die meisten Menschen spüren zunehmend, dass der virtuelle Versatz von „Freundschaft“, „spiritueller Verbundenheit“ und „Konnektivität“ letztlich in höchstem Maße asoziale Tendenzen aufweist, die oftmals eher Gefühle von tiefer Einsamkeit, Leere, Sinnlosigkeit oder transzendentaler Obdachlosigkeit hinterlassen. Die virtuelle oder real praktizierte Ausdehnung in Welt und Kosmos scheint daher oftmals nicht das Resultat einer gesunden Bewegung zu sein, sondern eher die Kompensation eines vorhandenen Mangels an sicherer und guter Innenwelt – eine reaktive, da unbewusste Kompensation, welche das eigentliche Grundproblem leider nur verstärkt. Denn die Antwort liegt dabei, wie so oft im Leben, nicht im Außen, sondern im Innen. Doch die Entheiligung der Moderne, die Beliebigkeit der scheinbaren Verfügbarkeit und die zunehmende Verflüssigung des persönlichen Raumes haben viele Menschen auf eine neue Suche, tiefer in Richtung Wesenskern geschickt. Eine Suche, bei der die Technik nur bedingt Unterstützung bietet. Sie suchen mittels bestimmter Methoden, Übungen, Haltungen und Philosophien auf alten Wegen des Asketischen, des Mönchstums, des Schamanentums oder des Yogischen nach Antworten. Vor allem ist es ihnen ein Anliegen, die inneren Räume selbst aktiv zu gestalten, anstatt sie künstlich von […]