Hilfe aus der Geistigen Welt und Struktur für unser Leben: Welche Bedeutung Schutzrituale und Intitiationsriten haben und welche Kräfte in den Ritualen wirken.
Wir brechen vollkommen gestresst unterm Weihnachtsbaum zusammen und vergessen den eigentlichen Sinn des Festes. Wo ist die Zeit für Innenschau geblieben? Wann haben wir uns den kleinen Ritualen in der Adventszeit wie dem Feiern der Wintersonnenwende oder dem Anzünden von Kerzen so richtig mit Muße hingegeben? Was brauchen wir, um magische Momente mit Sinn zu erfüllen? Die Antwort klingt profan: „Das Bewusstsein, dass Rituale uns guttun.“ Als altertümlich abgetan, wurden sie lange vernachlässigt, doch inzwischen werden sie als wesentlich für das Wohl des Menschen wiederentdeckt.
Die Tage um den Jahreswechsel, angefangen von der Wintersonnenwende (20. Dezember), über Weihnachten (24. Dezember) und Silvester (31.12.) bis hin zu den Raunächten, den 12 Nächten vom 25. Dezember bis einschließlich zum 6. Januar, sind voller Magie und Kraft, wenn wir uns dafür öffnen. In dieser Zeit geht es um Stillwerden, Innenschau, Loslassen und die Verbindung mit der Geistigen Welt. In dieser Zeit sind die Grenzen zwischen Diesseits und Jenseits besonders fein. Ordnung und Chaos ringen miteinander, und zahlreiche wilde und wohlwollende Geister ziehen durch die Lande. Es ist eine Zeit der Reinigung und des Wandels, der Besinnung und des Neubeginns. Rituale, die an diesen Tagen und Nächten durchgeführt werden, unterstützen diesen für uns so heilsamen Prozess.
Träger durch Raum und Zeit
Rituale gibt es seit Menschengedenken überall auf der Welt. Ihre Aufgaben sind unterschiedlich: Sie helfen uns, unser Leben besser zu strukturieren, Kraft für wichtige Entwicklungsschritte freizusetzen und Kontakt zu anderen Dimensionen und Weisheiten aufzunehmen, die uns Hilfe oder Schutz geben. Rituale können den Einzelnen, Gruppen oder im größeren Kontext auch Gemeinschaften und ganze Gesellschaften wandeln und stärkend wirken.
Schutzrituale sollen den Menschen vor Krankheit, Hunger, Unglück, den Elementen, Elend und Tod bewahren. Muscheln und Steine, Tierzähne, Klauen und Knochen wurden in alten Zeiten aufgefädelt und zum Schutz am Körper getragen. Felsgravuren und -zeichnungen weisen darauf hin, dass bereits sehr früh Schutz von höheren Wesen erbeten wurde. Darstellungen von tanzenden Frauen lassen vermuten, dass solche Rituale feierlich begangen wurden. Das Bedürfnis nach Schutz ist auch heute noch ein großes. So räuchern Bauern am Dreikönigstag rituell mit Wacholderholz oder Rosmarin den Stall […]