Das Leben ist wie ein Kinofilm. Du bekommst dein Soda und dein Popcorn, du setzt dich hin und schaust dir die Show an. Du stehst nicht auf und fängst an, mit den Pferden mit zu rennen
Der Satz von Yogi Bhajan »Das Leben ist wie ein Kinofilm« und die Vorstellung, mit den Pferden auf der Leinwand zu rennen, brachte mich zum Lachen. Ich stellte mir vor, wie ich Popcorn verstreuend und Soda verspritzend wild im Kino herum galoppierte, während die Zuschauer mich verdutzt und erstaunt beobachteten. Aber es gibt Tage, da fühle ich mich, als würde ich genau das tun.
Als ich das erste Mal das Zitat „das Leben ist wie ein Kinofilm“ hörte, begann ich darüber nachzudenken, dass ich ständig wie unter Zwang dabei war, etwas zu leisten. Es war mir unmöglich, mich einfach zurückzulehnen und die Show anzusehen. Um meinen Wert zu beweisen, stellte ich das eine oder andere her, das andere Leute bewundern und mir dafür auf die Schulter klopfen konnten. Dann konnte ich meinen Wert fühlen. Ich konnte mich erfüllt fühlen. Inzwischen habe ich gelernt, dass es nicht auf diese Weise funktioniert.
Wir lernen in einem frühen Alter, dass wir nicht für das geliebt werden, was wir sind, sondern für das, was wir tun. Also lernen wir uns darzustellen, um Liebe und Anerkennung zu erlangen. Haben dein Vater oder deine Mutter dich in deiner Kindheit oder Jugend je gefragt: „Nach allem, was ich für dich getan habe, verhältst du dich jetzt so?“
Vielleicht hast du das sogar zu jemand anderem gesagt. Wir werden darin unterrichtet unsere Leistungen nach einem äußeren Maßstab zu vergleichen und auch unseren Erfolg danach einzuschätzen. Wie sollen wir da ohne Verlangen sein? Wir alle haben gesehen, dass Menschen, die sich derartig auf ihre Leistungen stützen, sich auf sich selbst beschränken und unsicher werden, wenn sie die Talente und Fähigkeiten anderer Menschen wahrnehmen. Sie brauchen fortwährend Bestätigung und Anerkennung von außen. Sind wir einmal in dieser Tretmühle gefangen, ist es sehr schwer sich daraus zu befreien.
Als ich mich selbst beobachtete und erforschte, meine Arbeit verrichtete und meinen yogischen Lebensstil lebte, erwachte in mir das Verständnis, dass ich nach zwei voneinander getrennten Mustern lebte. Wenn ich in einem Zustand der Ruhe […]