Tu, was du willst – inBewusstheit und Liebe: Was dich dabei unterstützen kann, innere Klarheit zu finden und mit Freude, Eigenverantwortung und Entdeckungslust dein Leben zu leben.
Wir sind in der Yogalehrerausbildung in den Schweizer Bergen im traditionellen Dörfchen Guarda. Wir suchen nach wirksamen Methoden, um in unsere persönliche Macht zu kommen. Wir nehmen uns Zeit und Raum, um zu fühlen, zu lachen, zu weinen, uns mit anderen zu verbinden. Wir lernen wieder, wie einfach und kraftvoll es ist, die Natur zum Verbündeten zu haben; wie es unserer Asana-Praxis Weite gibt. Und wir wollen das, was wir hier entdecken, später im Alltag umsetzen. Das ist spannend.
Wir lernen durch Erfahrung, folgen Shaktis mäandernder, spiraliger Lebensfreude zur Gestaltung, um dann mit Shivas Geist das Erlebte einzuordnen und so theoretisches Wissen erst mal selbst aufzubauen. Was brauchen wir, um das tantrische Gebot: „Tu was du willst – in Bewusstheit und Liebe“ zu erleben und somit zu verstehen? Was brauchen wir, um uns die Macht über unser Leben zurückzuholen – in Freude und Vertrauen?
Demut und Liebe für mich selbst
Wir Menschen sind die einzigen Lebewesen, die Energie in die Zukunft werfen und Realität materialisieren können. Das ist stark. Wir tun das unbewusst oder bewusst mit unseren Gedanken in jedem Moment. Wenn es unbewusst geschieht, haben wir schnell das Gefühl, dass wir die Opfer unseres Schicksals sind: „Ich kann ja ohnehin nichts ausrichten in dieser Welt.“ Wenn es bewusst geschieht, dann wird es spannend: Ich erfahre, dass ich Co-Schöpferin meines Lebenswegs bin, zusammen mit dem „Großen Mysterium“ oder „GottMutterVater“, wie die Indigenen Ecuadors sagen. Ich darf also meinen Weg mitgestalten, muss lernen, Entscheidungen zu treffen, und auch, die Verantwortung für mein Handeln zu übernehmen. Das kann ich nur, wenn ich meiner Angst begegne: „Warum knalle ich mich nach der Arbeit vor Netflix-Serien? Warum muss ich jetzt noch etwas trinken gehen, ich bin doch eigentlich müde?“ Ich halte inne, entdecke eine diffuse Angst. Jetzt kann ich mich ihr stellen, kann anhalten, aushalten, einfach nur die Aufmerksamkeit auf dieses Gefühl der Angst im Bauch richten. Dann entdecke ich oft, dass sie stark auf gesellschaftlich geprägten Bildern und Annahmen basiert: „Wenn du das Abitur nicht schaffst … wenn du deinen Job verlierst … wenn du […]