Sterben lernen heißt leben lernen – und sollte nicht länger Tabuthema sein. Die Frage nach dem Tod stand im Zentrum der diesjährigen „Sommerakademie“. Doris Iding im Interview mit Hospizexpertin Daniela Tausch über eine Thematik, die jeden bewegt.
Es ist heiß. Vielleicht sogar einer der heißesten Sommertage dieses Jahres. Trotz der Hitze treffen sich ca. 400 Menschen, festlich gekleidet, an der Raketenstation Hombroich bei Düsseldorf zur 2. Spirituellen Sommerakademie. Sie sind gekommen, um unter dem Motto „Tod ist Leben – Fest der Wandlungen –“ dabei zu sein und die Kostbarkeit jedes Moments mitzufeiern und den Tod als ein wichtiges, wenn nicht überhaupt das wichtigste Ereignis ins Bewusstsein zu rufen. Willigis Jäger, einer der Initiatoren der Sommerakademie und Referenten dieser Tage sagt dazu: „Der Tod ist nach der Geburt das wichtigste Ereignis unseres Lebens. Er ist die Vollendung unserer Geburt. Wir fügen uns nicht dem Tod, wenn wir sterben, wir fügen uns ein in einen Fortgang des Lebens, das kein Verweilen kennt. Wir verlieren nicht etwas im Sterben, wir gewinnen etwas, wir gewinnen das ganze Universum zurück, das hinter unserem Ich verborgen liegt. Wir gewinnen Gott ganz zurück, unverstellt vom Ich. Und das alles ist auch jetzt mit Leben nicht getrennt von uns, einzig unser Ich erfährt sich als getrennt davon. Wir halten uns für sterblich, weil wir diese äußere Gestalt verlieren. Doch was wir wirklich sind, kennt weder Geburt noch Tod. Sterben bedeutet Entgrenzung in die eigene Wirklichkeit. Eines Tages werden wir Menschen unseren Tod feiern, wie wir unsere Geburt feiern.“
Ins Leben gerufen wurde die Spirituelle Sommerakademie u.a. von Joachim Kamphausen. Um den Teilnehmern der Sommerakademie ein so heikles Thema wie Leben, Sterben und den Tod näher zu bringen, hat Joachim Kamphausen hochrangige spirituelle Lehrer wie Willigis Jäger, Annette Kaiser, Michael von Brück, Paul Kothes u.v.m. als Referenten eingeladen. Aber auch andere bedeutende Persönlichkeiten, deren Namen eng in Verbindung damit stehen, das Thema Tod salonfähiger zu machen und es nicht als etwas vom Leben ausgeschlossenes zu behandeln, sind vertreten. So auch Daniela Tausch, die bei der Stuttgarter Hospizbewegung sehr viel Pionierarbeit geleistet hat und um deren Bücher ein Mensch, der sich ernsthaft mit dem Thema Leben und Tod auseinandersetzt, nicht umher kommt.
Zusammen mit Joachim Kamphausen lud sie an zwei […]