Bekannte Mystiker und ihre spirituellen Schlüsselerlebnisse – diese Geschichten vermitteln dir einen Geschmack vom Erwachen und erinnern deine Seele daran, dem Ruf ihres Heimwehs zu folgen.
Einstimmung
Die Mystik ist der Kern jeder Religion und weit älter als sie. Nicht das Lesen von heiligen Schriften, der Eintritt in eine organisierte Glaubensgemeinschaft, sondern allein der Mut, authentisch und geistig autark seinen Weg zu gehen, machen einen Menschen am Ende zum Mystiker. Mysterienschulen sind Einrichtungen von Meistern, die den Schülern einen geschützten Rahmen bieten, um spirituelle Erfahrungen zu sammeln. Sie sind nicht unbedingt an feste Gebäude gebunden. Von Bedeutung ist nur die wache Anwesenheit des Schülers im Energiefeld des Meisters. Die Mystik wird nie eine etablierte Einrichtung sein, das widerspricht ihrem Wesen. Der natürliche Geist ist frei und nicht zu binden und zu begrenzen. Der zu seiner Natur zurückgekehrte Geist ist bereits der Heilige Geist.
Die Mystik erzieht den Menschen zu Sensibilität, Weisheit, Mitgefühl, Liebe, zu schlichter Menschlichkeit. Sie fügt ihm diese Eigenschaften nicht hinzu, sie offenbart ihm lediglich, dass sie sein eigenes wahres Wesen sind.
Die Mystik erzieht den Menschen zu Sensibilität, Weisheit, Mitgefühl, Liebe, zu schlichter Menschlichkeit. Sie fügt ihm diese Eigenschaften nicht hinzu, sie offenbart ihm lediglich, dass sie sein eigenes wahres Wesen sind. Mystik entfernt die Schale, die noch die strahlende Seele schützend ummantelt. Sie zeigt ihr ihre wahre Kraft und ihr ewig währendes Einssein mit dem Allgeist. Mystik ist Erinnern. Das geschah am Berg Sinai, das geschah an Pfingsten in Jerusalem, das geschah Paulus auf dem Weg nach Damaskus, es geschah Kabir beim Weben, dem Zen-Mönch beim Fallen eines welken Blattes, Milarepa beim scheinbar sinnlosen Bau und Abriss immer wieder neuer Türme, Jakob Böhme in seiner Schusterwerkstatt, Rabia al-Adawiyya in der Wüste, Rumi beim Tanzen, Rabbi Nachman im Gebet, Georges Gurdjieff beim treuen Befolgen der letzten Worte seines Vaters, Osho auf dem Ast eines Baumes sitzend …
Mystik hat nie begonnen und wird nie enden, solange es Menschenwesen gibt, die sich noch getrennt vom großen Leben fühlen, die aber keinen Trost und keine Ablenkung mehr suchen – sondern den schweren Weg, weil er leichter ist als der einfache Weg.
Wer war der erste Mystiker?
An dieser Stelle unternehmen wir eine kleine Reise in eine […]