Ist unsere Seele Jahrtausende alt? Thomas Schmelzer tauchte für eine Filmdokumentation tief in das elementare Thema Wiedergeburt ein.
Könnte es sein, lieber Leser, liebe Leserin, dass du schon viele Jahrtausende immer wieder auf Erden gelebt hast – mal als Mann, mal als Frau, auf unterschiedlichen Kontinenten, mal vermögend, mal bettelarm? Das wäre eine faszinierende Reise durch viele Welten hindurch, ganz zu schweigen von den spirituellen Dimensionen, in denen wir zwischen den Inkarnationen pausieren, verarbeiten und integrieren. Dass wir uns daran nicht erinnern könnten, hat schon seinen Sinn, damit wir uns voll und ganz auf das Hier und Jetzt konzentrieren und nicht daran verzweifeln, welche grauenvollen Dinge wir schon erlebt oder verbrochen haben. Aber das eigentliche Seelenwissen, gewisse tiefe Erfahrungen, Talente, Sichtweisen haben sich im Laufe der Zeiten verfeinert und verfestigt und bilden so etwas wie unseren Charakter. Diese Reise ist eine gute – denn wie alles im Universum evolviert auch unsere Seele in Richtung Erkenntnis, Weite, Liebe.
So in etwa könnte man die westlich-esoterische Vorstellung der Wiedergeburt beschreiben, die weiter verbreitet ist, als man denkt. So glauben sogar 30 Prozent aller Christen an Reinkarnation, und mehr als die Hälfte der Menschheit an ein Weiterleben nach dem Leben. Ist es nur Glaubenssache? Viele Fakten und persönliche Erfahrungen unzähliger Menschen deuten darauf hin, dass es mehr ist als das, obwohl Reinkarnation letztlich so schnell nicht beweisbar sein wird.
Erinnerungen an frühere Leben
Je mehr ich in meinen Recherchen für den ersten Dokumentarfilm zum Thema, Wiedergeburt – Deine Seele ist unsterblich!, ins Detail ging, um so mehr faszinierende Belege fand ich. Die größte Überraschung aber war letztlich die Begegnung mit Menschen, die tatsächlich klare Erinnerungen an frühe Existenzen haben.
Es gibt viele gut dokumentierte Fälle von Kindern, die klar benennen konnten, wer sie wo in einem früheren Leben waren. Der wohl bekannteste Reinkarnationsforscher Ian Stevenson (1918–2007) hat weltweit dazu geforscht. Besonders Seelen, die einen schnellen und ungewöhnlichen Tod finden, scheinen sich im nächsten Leben als Kleinkind daran zu erinnern, so als würde die Seele dieses Trauma durch Albträume und Erinnerungen nach und nach verarbeiten.
Mehr als vier Millionen Deutsche haben schon eine Nahtoderfahrung gemacht und damit vermutlich die ersten Stufen nach dem Sterben erlebt, bevor sie, schon teils im Licht ihres Bewusstseins schwebend, zurückberufen […]