Einblicke in die Metamorphische Kunst Octavio Ocampos, die das Herz nähren und innere Wandlungsprozesse anregen kann.
Wer ist noch nie auf die Illusion hereingefallen, ein Wunschtraum in der Nacht sei pure Wirklichkeit? Wer kennt nicht das Gefühl, in einer Hängematte in der Karibik zu liegen und dann vom Wecker in die harte Wirklichkeit zurückgeholt zu werden? Andererseits: Wer ist noch nie schweißgebadet aufgewacht, um dann erleichtert festzustellen: „Gott sei Dank, es war nur ein Traum“?
Wunschtraum oder Alptraum, inzwischen hat sich herumgesprochen, dass wir als Träumer die unbewussten Regisseure unserer Träume sind – ob wir uns das eingestehen wollen oder nicht! Unsere Wünsche und Ängste, Sorgen und Bedürfnisse gestalten unser Erleben im Traum. Manchmal erscheinen Träume aber auch wie ein Brief aus dem Jenseits, verfasst durch höhere Mächte.
Wer sich in seinen Träumen von der Metamorphischen Kunst inspirieren lässt, kann tiefe innere Wandlungsprozesse erfahren.
Der Traum-Yoga (Praxis des luziden Träumens) macht sich diese Erkenntnisse zunutze, um den nächtlichen Traum sozusagen „in flagranti“ als Traum zu erkennen. Nun kann man bewusst in das Traumgeschehen eingreifen und dabei tiefere Dimensionen des eigenen Selbst erforschen. Auch ein Anfreunden mit den eigenen Schattenseiten wird erleichtert. Die indische Philosophie geht jedoch noch einen Schritt weiter: Sie führt uns dahin, auch im Tagesgeschehen zu erkennen, dass wir im Grunde selbst die Regisseure unserer Erlebnisse sind. Daraus entsteht die Möglichkeit, die Art unserer Erfahrungen mit der Zeit zunehmend selbst zu gestalten. Wie ist das zu verstehen?
Solange wir weitgehend unbewusst leben, lassen wir uns von unseren Prägungen und Handlungsmustern leiten und glauben zugleich, wir seien in unserem Erleben vor allem von äußeren Umständen bestimmt. Erwachen wir jedoch zu unserem inneren Selbst, so fällt ein Schleier, und wir erkennen, dass die Menschen und Umstände um uns herum uns vor genau die Aufgaben stellen, die unser persönliches Wachstum anregen können. Schwierigkeiten erkennen wir als Herausforderung zum Weiterwachsen. Mehr und mehr übernehmen wir die Regie in unserem Leben und verabschieden uns von der Rolle des Opfers.
Auch in der westlichen Kultur wird die traumgleiche Natur des menschlichen Erlebens bereits seit Jahrhunderten thematisiert. So hat im 17. Jahrhundert der spanische Literat Pedro Calderón de la Barca das Theaterstück Das Leben ein Traum verfasst, welches dazu inspiriert, aus der […]