Über die verschiedenen Schichten karmischer Strukturen und Fixierungen – und was man erfahren kann, wenn man sich davon befreit.
Was determiniert unsere innere Welt am stärksten? Wir leben in unseren eigenen Denkmustern und nehmen die äußere Welt entsprechend wahr.
Spirituelle Entwicklung – das Verlangen nach dem Göttlichen – ist das Streben der Seele zu ihrer Quelle und nach Freiheit von allen Einschränkungen. Das Göttliche, zu dem wir streben, befindet sich in uns (und überall) als leuchtende Schicht des subtilsten Bewusstseins. Unser innerer, unendlicher Geist, der Atman – das transzendentale Bewusstsein bzw. das Göttliche in uns – ist jetzt noch durch die gewohnten Konzepte eingeschränkt. Er muss sich im Laufe seiner Sozialisierung mit dualistischen Einstellungen, Konstrukten, Mustern, gefestigten Ideen und stereotypen Beurteilungen beschäftigen. Sie alle zusammen erschaffen unsere Persönlichkeit, aber diese Persönlichkeit selbst ist nur eine Illusion. Der Atman wird durch Bildung, Erziehung, Gesellschaft, Theorien und Ideologien in die dichte Dimension dieser Illusionen versetzt. Nachdem wir sie absorbiert hatten, sind wir ihre Sklaven geworden. Besser gesagt: Wir haben ihnen erlaubt, unsere Herren zu werden, und später versklavten sie uns.
Drei Schichten des Karma
Das alles sind Muster – es gibt Millionen davon. Sie bestimmen unsere soziale Persönlichkeit, unser Verhalten, unsere Einschätzungen und das Leben in der Gesellschaft. Sie steuern unser bewusstes Leben im Wachzustand. Im Sanskrit werden sie Shastra-Vasana oder Visayakara-Vrtti genannt. Dies ist die erste, äußere Schicht des Karmas, die für uns leicht sichtbar ist und sich an der Oberfläche, also im Wachbewusstsein (Jagrat), befindet.
Manchmal sieht man zum Beispiel, wie ein Mensch an bestimmten mentalen Ideen, Paradigmen oder Ideologien hängt, und wie diese Ideen ihn von innen heraus anleiten – manchmal sogar zum Nachteil seines wahren Lebens, seines Glücks und seines Bewusstseins und konträr zum Sinn des Lebens und seiner tiefen, spirituellen Werte. Wenn solche Muster uns stark einschränken, nennt man sie Adhibhautika-Klesha. Kleshas sind negative Eigenschaften, die durch äußere Einflüsse, das soziale Umfeld oder die natürliche äußere Umgebung verursacht werden. Es sind eingefrorene Ideen des Geistes, an denen wir festhalten.
Daneben gibt es eine weitere Schicht karmischer Muster. Sie liegt tiefer. Das sind die Muster und Stereotypen des Unterbewusstseins, die mentalen Muster des Individuums. Dies sind subtile, mentale und tendenziell unbewusste Vorstellungen über uns selbst und unsere […]