Wodurch wird eine Körperübung zum Yoga-Asana?Von außen betrachtet sehen die Körperübungen des Yoga wie gymnastische Bodenübungen aus. Yoga geht jedoch weit über bloßes Turnen hinaus. Allerdings warnen die alten Texte vor dem Irrglauben, dass man schon durch das Anlegen einer besonderen Kleidung zum Yogi wird. Heute könnten wir hinzufügen, dass auch nicht die moderne, rutschfeste Yogamatte das Entscheidende ausmacht. Es reicht ebenso nicht aus, dass man zur Rumpfvorbeuge „Uttanasana“, zur Kerze „Sarvangasana“ und zum Kopfstand „Shirshasana“ sagt. Was ist nun das Besondere an den Körperübungen des Yoga? Wodurch wird eine Körperübung zum Yoga-Asana?
Ein guter Anfang: Fitnessübungen
Viele kommen zum Yoga, weil sie Fitnessübungen suchen. Andere wollen lernen, besser einschlafen zu können. Damit ist ein guter Anfang gemacht. Die Körperübungen können im Bereich der Prävention und sogar in der Therapie hilfreich wirken. Mit Recht fördern deswegen Krankenkassen Yogakurse oder bieten sogar selbst Yogaunterricht an. Die Übungen des Yoga, selbst wenn sie ausschließlich als Gymnastik praktiziert werden, fördern nicht nur körperliche Gesundheit, sondern auch mentale Ausgeglichenheit. Regelmäßiges Üben macht Körper und Geist fit. Und abends schläft man möglicherweise auch bald besser ein. Man könnte so schon zufrieden sein. Yoga will jedoch mehr.
Für die Werbung: Körperakrobatik
Manche glauben, im Yoga gehe es nicht nur um Fitness, sondern auch um Akrobatik. Nicht umsonst wird Yoga gerne mit Lotussitz oder Kopfstand identifiziert. Diese Meinung finden wir nicht nur im Westen, sondern auch in Indien. Auf hinduistischen Volksfesten wissen Yogis immer wieder ein staunendes Publikum zu beeindrucken, wenn sie ihre Beine hinter den Nacken biegen oder andere Verrenkungspositionen einnehmen. Diesen entspricht die Akrobatik, die auch manche westliche Yogis auf ihren Websites zur Schau stellen. Schon immer hatte Yoga als Akrobatik auch einen Werbeeffekt. Man blicke hier nur auf die spektakulären Asana-Demonstrationen des B.K.S. Iyengar. Dieser weltweit bekannteste Yogi des 20. Jahrhunderts konnte sich auf seinen legendären Bühnenvorführungen dehnen, strecken und beugen, wie es sonst nur die Schlangenmenschen im Zirkus oder im Varieté vermochten. Viele Menschen im Westen wurden so gerade durch Iyengar auf Yoga aufmerksam. Aber auch ihm war klar, dass die Körperakrobatik zwar für die Werbung wichtig war, dass hier jedoch keinesfalls das Besondere des Yoga zu finden ist.
Yoga als Weg
Im hohen Alter stellte Iyengar in seinem letzten Buch „Licht fürs […]