Vom Sterben und von der essenziellen Frage, was danach passiert: der Tod in den Weltreligionen und in der yogischen Tradition
Der Tod, die große Unausweichlichkeit – vielleicht prägt kein anderes Thema das Leben der Menschen so sehr wie dieses, obwohl der Tod doch erst an seinem Ende steht. Aber wäre unsere Zeit auf Erden nicht begrenzt und wäre nicht nach all den Jahrtausenden der Menschheitsgeschichte noch immer letztlich unbekannt, was darauf folgt, dann wäre unser Leben sicherlich ein anderes. Der Tod und was danach kommt ist auch ein zentrales Thema in allen Religionen, denn es ist eng mit unserem Ursprung und dem Sinn unseres Daseins und damit mit der Frage nach Gott verknüpft.
Man könnte Bände darüber schreiben, wie die grundlegenden Fragen nach Tod und Jenseits jeweils beantwortet werden und welche Übergangs- und Beerdigungsriten es in den verschiedenen Religionen und Kulturen unserer Erde gab und gibt. Ein Artikel zu dieser Thematik kann an dieser Stelle jedoch nur ein kurzer Abriss sein.
Sterben als Übergang
Über die heutigen abendländischen Gepflogenheiten im Umgang mit dem Sterben wissen die meisten von uns Bescheid, und sie sind relativ schnell beschrieben. Nach dem Tod wird der Verstorbene in ein Beerdigungsinstitut gebracht, das sich nach Absprache mit den Hinterbliebenen um alle Formalitäten kümmert, es folgt die Beerdigung oder – in letzter Zeit häufiger geworden – die Einäscherung mit anschließender Urnenbeisetzung. Nach Übergangsriten abgesehen von der Beerdigungszeremonie sucht man in der Regel vergebens, wobei Ausnahmen Letztere bestätigen und z.B. in Hospizhäusern zu finden sind.
Manchmal wird im christlichen Kontext noch die Krankensalbung praktiziert, die früher als „letzte Ölung“ bezeichnet wurde und zu den Krankensakramenten der römisch-katholischen Kirche gehört. Dazu zählt auch eine letzte Beichte. In der lutherischen Kirche gibt es ebenfalls eine Salbung, die jedoch nicht als Sakrament betrachtet wird. Darüber hinaus sieht das Christentum spezielle Sterbegebete vor. Auch direkt nach dem Verscheiden können bestimmte Gebete gesprochen werden, mit denen man Gott um Frieden und Erbarmen für die Seele des Verstorbenen bittet. Hierbei gibt es eigene Varianten, um für das Seelenheil der verstorbenen Mutter oder des verstorbenen Vaters zu bitten. Früher war die Totenwache üblich, d.h. die Hinterbliebenen hielten sich bis zur Beerdigung beim Verstorbenen auf, lasen Bibeltexte und beteten. Von Katholiken noch vergleichsweise häufig vorgenommen wird […]