Teil 4: Wie du Asanas ohne Kniekompression und ohne Überstrecken von Knie und Ellbogen ausführst.
Diese Serie beschäftigt sich mit ungünstigen Haltungsmustern, die in der Asana-Praxis sehr verbreitet sind. Typische Fehlhaltungen werden kurz erklärt und analysiert; zudem erhältst du Tipps, wie du die jeweiligen Muster korrigieren kannst.
Bei einem Großteil aller Yogapraktizierenden lassen sich immer wieder die gleichen Fehlhaltungsmuster beobachten, eingenommen werden sie fast immer unbewusst. Meistens handelt es sich um eines oder mehrere dieser zehn klassischen Haltungsmuster:
- DAS KNIE ÜBERSTRECKEN
(z.B. in intensiven Vorbeugen) - KNIEKOMPRESSION
(z.B. in Virabhadrasana I) - ELLBOGEN ÜBERSTRECKEN
(z.B. in Stützhaltungen wie Adhomukha-Shvanasana) - ÜBERMÄSSIGES HOHLKREUZ
(in den meisten Rückbeugen, siehe YOGA AKTELL Nr. 133) - DEN FUSS KNICKEN
(in den meisten Stand- und Gleichgewichtshaltungen, siehe YOGA AKTELL Nr. 134) - DAS KNIE KNICKEN
(in den meisten Stand- und Gleichgewichtshaltungen, siehe YOGA AKTELL Nr. 134) - RUNDRÜCKEN
(in Asanas, bei denen die Aufrichtung des Oberkörpers wichtig ist, siehe YOGA AKTUELL Nr. 135) - DIE SCHULTERN HEBEN
(z.B. beim Heben der Arme) - DEN NACKEN STAUCHEN
(z.B. in Rückbeugen) - MANGELNDE AUFRICHTUNG
(meist eine Kombination aus übermäßigem Hohlkreuz / Rundrücken / Schultern heben / Nacken stauchen)
Dabei gilt es zu bedenken, dass diese Fehlhaltungsmuster oft deswegen zustande kommen, weil bestimmte Bewegungen in Asanas nicht oder nur eingeschränkt ausgeführt werden können. Daher kompensieren die meisten Schüler und Schülerinnen hier unbewusst und nehmen Fehlhaltungen ein. Über einen längeren Zeitraum führen diese zu stereotypen Bewegungsmustern, die immer wieder angewendet werden und schließlich in Fehlfunktionen münden. Schmerz ist oft die Folge, und deshalb es ist wichtig, diese Fehlhaltungsmuster zu erkennen und zu korrigieren.
Knie und Ellbogen sind ähnliche Gelenke und haben funktionell vergleichbare Aufgaben für die unteren und oberen Extremitäten. Deswegen ist ein Überstrecken der Ellbogen wie bei den Knien ungünstig, da es sich hier um ein Gelenk handelt, bei dem wir in der Yogapraxis primär Stabilität benötigen.
Im vierten Teil geht es um Fehlhaltungsmuster in Knie- und Ellbogengelenken.
Kniekompression – wann passiert das?
Das Knie ist ein Drehscharniergelenk und kann sich vor allem beugen und strecken. Eine leichte Rotationskomponente lässt sich im Kniegelenk auch durchführen, jedoch nur minimal, da es von Bändern gut stabilisiert wird. Wenn diese Rotation übermäßig ausgeführt wird, dann kann es zu Schädigungen an Bändern und am […]