Teil 5: Schultern heben und Nacken stauchen: Wie können diese kompensatorischen Ausgleichsmechanismen überwunden werden?
Diese Serie beschäftigt sich mit ungünstigen Haltungsmustern, die in der Asana-Praxis sehr verbreitet sind. Typische Fehlhaltungen werden kurz erklärt und analysiert; zudem erhältst du Tipps, wie du die jeweiligen Muster korrigieren kannst. Bei einem Großteil aller Yogapraktizierenden lassen sich immer wieder die gleichen Fehlhaltungsmuster beobachten, eingenommen werden sie fast immer unbewusst. Meistens handelt es sich um eines oder mehrere dieser zehn klassischen Haltungsmuster:
DIE SCHULTERN HEBEN
(z.B. beim Heben der Arme)
DEN NACKEN STAUCHEN
(z.B. in Rückbeugen)
DAS KNIE ÜBERSTRECKEN
(z.B. in intensiven Vorbeugen,
siehe YOGA AKTUELL Nr. 136)
KNIEKOMPRESSION
(z.B. in Virabhadrasana I,
siehe YOGA AKTUELL Nr. 136)
ELLBOGEN ÜBERSTRECKEN
(z.B. in Stützhaltungen wie Adhomukha-Shvanasana, siehe YOGA AKTUELL Nr. 136)
RUNDRÜCKEN
(in Asanas, bei denen die Aufrichtung des Oberkörpers wichtig ist,
siehe YOGA AKTUELL Nr. 135)
DEN FUSS KNICKEN
(in den meisten Stand- und Gleichgewichtshaltungen,
siehe YOGA AKTELL Nr. 134)
DAS KNIE KNICKEN
(in den meisten Stand- und Gleichgewichtshaltungen,
siehe YOGA AKTELL Nr. 134)
ÜBERMÄSSIGES HOHLKREUZ
(in den meisten Rückbeugen,
siehe YOGA AKTELL Nr. 133)
Warum stauchen wir den Nacken, und was hat das für Auswirkungen? Ähnlich wie beim Heben der Schultern ist das Stauchen des Nackens eine Kompensationsbewegung, um Aufrichtung im Oberkörper auszuführen.
Dabei gilt es zu bedenken, dass diese Fehlhaltungsmuster oft deswegen zustande kommen, weil bestimmte Bewegungen in Asanas nicht oder nur eingeschränkt ausgeführt werden können. Daher kompensieren die meisten Schüler und Schülerinnen hier unbewusst und nehmen Fehlhaltungen ein. Über einen längeren Zeitraum führen diese zu stereotypen Bewegungsmustern, die immer wieder angewendet werden und schließlich in Fehlfunktionen münden. Schmerz ist oft die Folge, und deshalb es ist wichtig, diese Fehlhaltungsmuster zu erkennen und zu korrigieren.
In dieser Folge geht es um Fehlhaltungsmuster, die wirklich sehr viele Menschen in ihrem Alltag betreffen. Schultern heben und Nacken stauchen sind Kompensationen für Bewegungen, die man auf anderer Ebene (noch) nicht ausführen kann.
Warum heben wir so gerne unsere Schultern?
Alle Fehlhaltungsmuster werden unbewusst ausgeführt. Niemand möchte absichtlich in eine ungünstige Position hineinkommen. […]