Baddha konasana wird Frauen empfohlen bei Unterleibsbeschwerden, besonders während der Menstruation und zur Geburtsvorbereitung. Es stärkt die Blasenfunktion und unterstützt bei Männern das normale Funktionieren der Prostata
Warum diese Übung im Deutschen „Schustersitz“ heißt, verstand ich, als ich einige Wochen in Indien verbrachte. An deutschen Bushaltestellen steht man und wartet. In Indien hockt man. Auch bei den verschiedenen handwerklichen Tätigkeiten ist es in den fernöstlichen Ländern üblich, am Boden zu sitzen statt auf einem Stuhl. Die Schuhmacher und Schuhflicker sitzen am Straßenrand in „Baddha konasana“, halten die Sandalen, die sie herstellen oder reparieren, zwischen den Füßen und haben damit beide Hände frei zum Arbeiten. Sehr praktisch, aber für uns Westeuropäer im allgemeinen nur schwerlich nachvollziehbar.
Die meisten Menschen verlieren im Laufe der Zeit die natürliche Bewegungsfreiheit in den Gelenken. Viele Muskeln sind in einem verkürzten, verspannten Zustand, und Bänder und Sehnen sind nicht mehr so dehnbar. Hatha-Yoga wirkt dieser Versteifung und Verhärtung entgegen.Bei der Ausführung von Asanas kann man zum einen sehen, wie es einem geht, in welchem Zustand der Körper ist. Gleichzeitig bieten sie die Möglichkeit, diesen Zustand zu verbessern. Baddha konasana testet und fördert eine bestimmte Art der Beweglichkeit in den Hüftgelenken. Wer sich diese nicht aus seiner Kinderzeit bewahrt hat, wird sich in dieser Übung erst mal nicht so wohl fühlen. Vielen fällt es schwer, das Becken aufzurichten, den Rücken einigermaßen gerade zu machen, ganz davon zu schweigen, die Knie auf den Boden zu bringen. In der ersten Zeit des Übens sieht Baddha konasana also bei vielen Menschen so aus:
Der Rücken ist krumm, die Knie weisen nach oben, Bauch und Brustkorb sind eingeengt, die Schultern nach vorne gezogen. Bei mir war es ähnlich, als ich vor 18 Jahren mit Yoga anfing. Meine damalige Übungsweise bestand darin, mir für einige Wochen jeweils eine größere Anzahl von Asanas vorzunehmen und diese in der Regel täglich einmal zu üben. Vielleicht hätte ich noch schneller Fortschritte gemacht, wenn ich gezielt an meinen „Problemen“ gearbeitet hätte, aber ich sehe vor allem in der Regelmäßigkeit den Schlüssel zum Erfolg.
Als ich einmal lernen wollte, mit drei Bällen zu jonglieren, habe ich das jeden Tag nur wenige Minuten lang geübt. Es hat mich überrascht, dass es am Anfang des nächsten Tages […]