Mit Janushirshasana – der Knie-zum-Kopf-Haltung – Gehirn und Nervensystem beruhigen und die Verdauungsprozesse verbessern
Die grundlegende Vorwärtsbeuge in Sitzhaltung wird „pashcimottanasana“ genannt, was mit „Intensiver Dehnung der Westlichen Haltung“ wiedergegeben werden kann. Der erste Teil dieses langen Sanskritwortes, „pashcima“, bedeutet „westlich“, aber auch soviel wie „hinter etwas sein“ (dem vergleichbar wird die Vorderseite des Körpers als „purva“ bezeichnet, was mit „östlich“ oder auch „vorne“, „sich auf der Vorderseite befindend“ zu übersetzen ist). Was die Yogis uns damit mitteilen wollen, ist, dass wir bei den Vorwärtsbeugen den „Westteil“, sprich den Rücken unseres Körpers beugen, und das von den Zehen an aufwärts über die Rückseite der Beine den Rumpf entlang, hinauf bis zum Schädel. Einer meiner Lehrer brachte mir bei, dass man versuchen sollte, bei der Vorwärtsbeuge sich auf die Vorderseite des Körpers zu konzentrieren, um so Verletzungen vorzubeugen, obwohl wir die stärkste Dehnung an der Rückseite unseres Körpers verspüren.
Die Haltung, an welcher wir diesmal arbeiten, beinhaltet zweierlei Dinge: zum einen die Vorbereitung auf die Vorwärtsbeuge für „pashcimottanasana“ und zum anderen eine interessante und äußerst wirkungsvolle Haltung mit eigenem Stellenwert, „janushirshasana“ – Knie-Zum-Kopf-Haltung – genannt.
Wirkung
Vorwärtsbeugen haben im allgemeinen eine beruhigende Auswirkung auf das Gehirn und das Nervensystem. Sie dehnen und kräftigen die Muskulatur der Wirbelsäule, Schultern und Beine und stärken die Bauchregion. Sie pressen und massieren auf sanfte Weise die Organe des Bauchraums, was zur Verbesserung der Ausscheidung und Verdauungsprozesse beiträgt, sowie die Nieren und Nebennieren anregt.
B.K.S. Iyengar sagt, dass die Vorwärtsbeugen besonders auch für Menschen, die zu hohem Blutdruck neigen, sehr förderlich sind.
Anfängliche Praxis
Für die anfängliche Praxis empfiehlt es sich auf einer kleinen Erhöhung zu sitzen. Diese kann aus einer mehrfach gefalteten Decke oder auch einem kleinen Kissen (oder einer Nackenrolle) bestehen. Zudem benutzen wir als Hilfsmittel ein Baumwollband oder einen Riemen von ca. 1,5m bis 2m Länge.
Sitzen Sie auf der Kante Ihrer Unterlage, die Beine gerade nach vorne gestreckt, den Oberkörper aufrecht. Die Höhe Ihrer Unterlage ist abhängig von der Beweglichkeit Ihrer Hüften, Ihrer Leisten und vor allem Ihrer Kniesehnen. Wenn die Rückseite ihrer Beine noch sehr steif sein sollte, empfiehlt es sich ein wenig höher zu sitzen. Ist Ihnen bereits eine gewisse Beweglichkeit zu eigen, dann können Sie selbstverständlich auch flacher […]