Ein Übungsprogramm für die Zeit des Übergangs, der dem Element Erde zugeordnet ist. Hier geht es um Ausgleich, um das richtige Maß und um Stabilität.
Vielen fehlt die Zeit für ein ausgedehntes tägliches Übungsprogramm, so dass nach einer anfänglichen enthusiastischen Phase der gute Vorsatz, zu üben, verlorengeht. In diesem Heft finden Sie eine kurze Übungssequenz (5–10 Minuten) für den Vorfrühling, die in jedes noch so dichte Tagesprogramm passt. Nicht die Dauer oder Intensität einer Übungspraxis ist entscheidend für den nachhaltigen Erfolg, wichtig ist vor allem die Regelmäßigkeit. Am besten wirken kurze Übungssequenzen, wenn sie möglichst jeden Tag, zur gleichen Zeit und mit derselben (oder wenig veränderten) Übungsfolge praktiziert werden – und das über einen längeren Zeitraum.
Vorfrühling – der Übergang vom Winter zum Frühling
Übergangsphasen, das kennen wir aus unserem Leben, sind immer wieder Zeiten, die uns herausfordern und die schwierig sein können. Denken wir nur an die Geburt, die Pubertät, die Schwangerschaft, die Wechseljahre oder den Tod. Aber auch im Verlauf eines Tages können uns die Übergänge manchmal zu schaffen machen: Zum Beispiel gestaltet sich das morgendliche Aufstehen, der Übergang vom Schlaf zur Aktivität, oder am Abend der umgekehrte Vorgang manchmal nicht ganz einfach. Ebenso zeigt sich in der Natur der Übergang vom Winter zum Frühling zeitweise als eine besondere Herausforderung: Nicht selten ist man anfälliger für Erkältungen und für grippale Infekte. In Phasen des Umbruchs und großer Schwankungen ist eine Übungspraxis wichtig, die uns stabilisiert, in die Mitte führt und diese Mitte stärkt. Adäquate Bewegung, jahreszeitliche Ernährung und regelmäßige Entspannung kultivieren die eigene Mitte, zentrieren und stabilisieren, damit dieser Umbruch in der Natur gesund und vital erlebt wird.
Diese besondere Jahreszeit wird dem Element Erde zugeordnet. Innerhalb des so genannten „Kosmologischen Zyklus“ steht die Erde im Zentrum der fünf Elemente, und die anderen vier ordnen sich um die Erde herum an. Im Kreis der Elemente hat die Erde also eine Sonderstellung: Sie bildet sozusagen das Zentrum, um das sich alles dreht. Sie ist die Nabe des Rades. Im Yin-Yang-Symbol befindet sich die Erde in der Mitte und weist damit auf ausgeglichene Anteile von Yin- und Yang-Qualitäten hin. Hier geht es um Ausgleich, um das richtige Maß und um Stabilität.
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