Armbalancen, Bandhas und Hüftöffner, die dein inneres Leuchten hervorbringen, die aktivierte Lebensenergie weise lenken und zugleich das Vertrauen in den Fluss des Lebens fördern.
Ein wunderbarer Sommer verabschiedet sich. Noch von der Wärme und Leichtigkeit der warmen Sommertage aufgetankt, heißt es nun, den Übergang in den Herbst zu zelebrieren. Übergänge fallen uns oft nicht leicht. Sie erfordern Kraft und eine klare Bereitschaft, das Alte loszulassen und das Neue zu begrüßen. In einer Phase der Transition hängen wir sprichwörtlich in der Schwebe, sind noch nicht angekommen, aber auch nicht mehr da, wo wir vorher waren. Solche Phasen bedeuten eine Umstrukturierung und Neuorientierung. Der Herbst fordert uns auf, Körper und Geist auf die kühlere und dunklere Jahreszeit vorzubereiten. Im Ayurveda heißt es nun, sich um Agni, das Verdauungsfeuer, zu kümmern. In der Yogatradition werden wir angehalten, unser Tapas, unsere intensive spirituelle Praxis, zu hegen, und unser inneres Feuer, für das wir brennen, zu stärken. Tapas ist ein unabkömmlicher Bestandteil unseres Wachstums. Ohne ein gewisses Maß an innerer Glut, an Begeisterung, sind wir den Wirrungen des Lebens wie lose Blätter im Wind ausgeliefert. Ohne die innere Bereitschaft, aktiv zu werden, bleiben unsere Intentionen jedoch nur wohlgemeinte Ideen. Wir überlassen unser „Schicksal“ dem Universum und erwarten, es möge bitteschön alles für uns regeln. Wenn wir hingegen in unserer Disziplin und Willenskraft zu festgefahren, zu versteift, zu dogmatisch sind, dann gaukelt sie uns vor, dass wir allein alles in der Hand haben.
Yoga lehrt uns ein Wechselspiel, einen Tanz von Einsatz und Hingabe, von Tatkraft und Überlassen, von Führen und Geführtwerden.
Ein Ritual vereint diese Gegensätze: Wir vollziehen bewusste Handlungen, die uns erlauben, in Kontakt mit uns selbst und mit der göttlichen Führung zu treten. Wir bringen aktiv unsere Intention zum Ausdruck, in dem Wissen, dass es eine viel größere Macht gibt. Wir brennen wie Feuer und fließen wie Wasser zugleich. Ein Paradoxon – genauso paradox wie die Armbalancen im „Tapas-Yogaritual“, bei dem sich das kreative Wasserelement in unseren Hüften mit dem auflodernden Feuer unserer inneren Kraft paart. Es gilt, den äußeren Körper zu öffnen und gleichzeitig unsere innere Stärke durch Bandhas, die so genannten Energieverschlüsse, zu aktivieren. Bandhas sind vergleichbar mit Wasserschleusen: Sie lenken unsere schöpferische Energie in die gewünschten Bahnen, so dass […]