Mühelose Aufrichtung und kraftvolle Zentrierung: So kannst du Ardha Matsyendrasana mit seinen vielschichtigen Impulsen und Wirkungen bewusst und tief erfahren.
Eine der wichtigen und ganzheitlich wirkenden Übungen im Yoga ist der Drehsitz (Ardha Matsyendrasana). Du wirst ihn hier unter Einbeziehung eines gezielt gelenkten Atems noch intensiver erfahren, als er gewöhnlich geübt wird, und du wirst dabei wahrnehmen, dass er dich kraftvoll zentriert und mühelos aufrichtet, dass er dir innere Weite und Entspannung gibt und mit der Zeit immer mehr Geschmeidigkeit verleiht. Er stärkt dein Energiesystem, ausgehend von der Sushumna, dem zentralen Energiekanal in der Wirbelsäule, bis zu den peripher gelegenen Nadis hin. Er fördert eine kraftvollere und harmonischere Tätigkeit sämtlicher Organe. Er regt das Lymphsystem zu vermehrter Ausscheidung der Schlacken an. Er dehnt, entkrampft und entmüdet die Muskulatur und löst allmählich die bewegungseinschränkenden Verklebungen zwischen Muskelfaszien und dem übrigen Bindegewebe auf. In diesem Zusammenhang wirkt er auch entlastend auf die Gelenke und beugt deren Verschleiß vor. Das Wesentliche bei dieser Variante der Ausführung ist, dass Energie und Bewusstheit sich auf deinen ganzen Körper ausweiten, ihn mit Prana anreichern bis in feinste Bereiche, bis in alle Zellen hinein, und du dich danach sehr vital, erfrischt und erneuert fühlst.
Vorbereitung
Dehnen, lockern, tief atmen
Dehn und lockere dich zunächst im Stehen. Beim Dehnen einen vertieften Einatem mit einbeziehen und dabei spüren, wie jeder Einatem dir Weite in den Körper sowie frischen Sauerstoff und Energie zu den Zellen bringt. Mit dem Lösen geht auch der Ausatem, und mit ihm verlassen die Spannungen deinen Körper, ebenso Schlacken und alles, was nicht zu dir gehört. Genieß das Dehnen und den Atem ausgiebig, wie auch das Freiheits- und Entspannungsgefühl, das beide erzeugen.
Wechselatmung
Praktiziere dann zunächst im entspannt aufgerichteten Sitz für ca. zwei bis drei Minuten die Wechselatmung. Sie vitalisiert, indem sie den zentralen Energiefluss fördert. Sie harmonisiert die Energieverteilung und das Vegetativum, und durch die Anregung des Dritten Auges macht sie wach und präsent.
Der Drehsitz
(Ardha Matsyendrasana)
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Sitz zunächst im Meditationssitz und mach dir die Wirbelsäule und den zentralen Energiekanal, der schon durch die Wechselatmung angeregt wurde, erneut bewusst. Atme jetzt langsam und tief (in deiner Vorstellung) durch den Wirbelkanal abwärts bis zum Steißbein, halt den Atem […]