Hingabe ist der Schlüssel dazu, sich wahrhaftig als Teil des Großen Ganzen zu erleben und die eigene Kraft in dessen Dienst zu stellen. In dieser Sequenz praktizierst du verschiedene Haltungen, deren Qualitäten eine hingebungsvolle Einstellung zum Leben fördern.
Durch Hingabe verbindet sich unsere individuelle Stärke mit der schöpferischen Kraft des Universums. In Hingabe erkennen wir, dass wir in einem andauernden Schöpfungsakt mit allem verbunden sind, das ist. Durch Hingabe erleben wir uns eingeflochten in dieses allumfassende, lebendige Gewebe und werden zum aktiven Vehikel der kreativen Energie, die es bewegt.
Wir müssen nicht mehr kämpfen, um etwas zu erreichen, sondern wir können einfach tun, was nötig ist. Wenn Hingabe zu unserer Grundhaltung wird, fühlen wir uns stark und sind zugleich absolut unbeschwert. Unser Ausdruck ist unmittelbar und wahrhaftig, und wir erfahren die berauschende Freude selbstlosen Handelns. Wir können leicht von den Früchten unseres Handelns loslassen, denn wir verstehen sie als Gnade des Ungreifbaren und Unfassbaren, dem wir uns als Werkzeug zur Verfügung stellen.
Kraft ohne Hingabe hingegen erschöpft sich zwangsläufig, denn wir generieren sie aus der Illusion von Getrenntsein. Unser Treibstoff sind dann persönliche Ziele und Ideale, aber auch und vor allem Gefühle, beispielsweise Angst und Wut. Ein Blick in unsere geschundene Welt reicht aus, um zu erkennen, dass sich unsere Kraft – wenn wir aus dem Gefühl von Getrenntsein heraus handeln – nicht lediglich verbraucht, sondern sich außerdem verheerend auswirkt, selbst wenn ihr keine böse Absicht zugrunde liegt. Aber wenn wir in Hingabe sind, verfeinert sich unsere Wahrnehmung, und unsere begrenzte persönliche Sichtweise geht in einem größeren Bild auf. Wir suchen dann nicht mehr nach persönlicher Bereicherung, denn wir verstehen, dass letztendlich nur das, was zum Wohle aller ist, auch uns selbst zugute kommt. Wir entwickeln Bewusstsein für die Auswirkung und die Tragweite unseres Tuns und beginnen, die Realität absichtsvoll statt willkürlich zu gestalten, wobei sich unsere Kraft aus einer Quelle speist, die niemals versiegt. Denn wenn wir uns ihr bedingungslos hingeben, kann die Energie, die alles Geschaffene aus dem Ungeschaffenen hervorbringt, frei in uns fließen, und unsere persönliche Stärke wird zum Ausdruck eben dieser Urkraft selbst.
Im indischen Pantheon gelten sämtliche Göttinnen als Verkörperung der schöpferischen Urkraft Shakti, deshalb stimmt Utkata-Konasana, auch als die Göttinnen-Haltung bekannt, sehr schön […]