Praxis am Morgen: Wie du den Tag mit Yoga beginnst, auch wenn du wenig Zeit hast, und welche Übungen sich nach dem Aufstehen gut eignen.
Eigentlich gibt es nichts Schöneres und nichts Besseres, als gleich am Morgen zu praktizieren, fast direkt nach dem Aufstehen. Denn man erweckt sein ganzes System, macht seine verschiedenen Kreisläufe bereit für den Tag, dehnt und streckt den Körper, verbindet sich mit dem Atem, fokussiert die Gedanken, wird sich seiner vorherrschenden Emotionen bewusst und bringt die Energie zum Fließen. Und das Beste: Übt man morgens, hat man den restlichen Tag „frei“ von dem Gedanken, heute noch irgendwann und irgendwie die Praxis in den Alltag einbauen zu „müssen“.
Eine Praxis am Morgen unterscheidet sich von einer Praxis am Abend oder am restlichen Tag. Generell sollten bei einer Morgenpraxis extreme Vorbeugen und ein langes Verweilen in Vorbeugen und fordernden Drehungen vermieden werden. Denn die Bandscheiben sind nach dem Aufstehen noch prall gefüllt und können in für sie ungünstigen Haltungen in ungesunde Positionen springen. Außerdem sollte eine Morgen-Praxis wachmachen, kräftigen, aufrichten, für den Tag buchstäblich startklar machen. Rückbeugen und Streckungen unterstützen das.
ASANA-PRAXIS
Wenn sehr wenig Zeit ist: eine Praxis mit 48 Atemzügen
Die gesamte Praxis ist ca. fünf Minuten lang, wenn man vier Sekunden ein- und vier Sekunden ausatmet.
Nimm dir zu Beginn der Praxis immer einen Moment Zeit, dich zu sammeln, dich innerlich auf das Üben einzustellen, ganz präsent zu werden. Nimm wahr, wie es dir gerade geht. Vielleicht magst du mit einem OM beginnen. Lass dir nach jedem Vinyasa genügend Zeit, nachzuspüren. Versuche auf vier Sekunden ein- und auf vier Sekunden auszuatmen. Der Atem rahmt deine Bewegungen ein. Atme Ujjayi, wenn du kannst.
1Samasthiti
Komm in einen aufrechten Stand, Samasthiti (Bild 1a). Verbinde dich mit deiner Atmung. Heb mit der Einatmung (EA) die gestreckten Arme über vorne nach oben (Bild 1b). Beweg mit der Ausatmung (AA) die gestreckten Arme zurück nach unten. Wiederhole noch fünfmal. Spür in Samasthiti nach (Bild 1a).
2Ausfallschritt – Helden-Haltung
Stell dich in einen Ausfallschritt. Der hintere Fuß ist leicht nach außen gedreht, die Beine sind gestreckt (Bild 2a). Beug mit der EA das vordere Knie und heb die […]