Mit Leichtigkeit und Technik in die Armbalance gelangen.
If we expect to fly, we must first take ourselves lightly.
Sharon Gannon
Auf den ersten Blick könnte man annehmen, nur Menschen mit starken Armen und Schultern können Armbalancen üben. Wenn wir jedoch, wie wir das als Yogis ja generell gerne tun, in die Tierwelt als Referenz blicken, sehen wir, dass sich die Natur, wenn es um das Fliegen geht, um folgende Aspekte kümmert: Leichtigkeit und Technik! Und wie überall gibt es Spezialisten. Der Albatros in etwa ist kein Beispiel für Leichtigkeit, wenn er noch auf dem Boden ist – und es braucht einige Mühen, bis er überhaupt abhebt. Ist er jedoch in der Luft, gibt es keinen eleganteren Gleiter. Der Spatz hat diese Probleme nicht: Er ist so schnell in der Luft und auch wieder am Boden, dass der Übergang zwischen Stand und Flug kaum erkennbar ist. Wir Menschen können von den Vögeln lernen, doch komplett imitieren können wir sie nicht, da wir immer in der Verbindung zum Erdelement stehen. Dies jedoch ist unsere Stärke, oder auch die Basis für all unser Handeln.
So beginnen wir diese Reise auch in Tadasana und gehen Schritt für Schritt weiter, bis wir unser Tadasana und den damit verbundenen Mula-Bandha auch in den Händen, den Armen, den Schultern und der Körpermitte finden. Für einen guten Flug brauchen wir diese stabile Basis, ohne die ein leichtes Asana nicht möglich wäre. Und ein Asana kann nur leicht sein, wenn keine Angst da ist. Sri K. Pattabhi Jois antwortete einmal auf die Frage: „Was ist Mula-Bandha?“ mit „Mula-Bandha ist, keine Angst zu haben“. Verbundenheit gibt Vertrauen, und unsere Wurzel (Mula) repräsentiert diese Verbindung.
Letztlich besteht der wichtige Teil der Sequenz darin, zu lernen, wann wir wie Gewicht (Last) wohin verteilen. Wenn wir alle weiteren Schritte bewusst und mit innerer Leichtigkeit angehen, auch in Kauf nehmend, dass sich Leichtigkeit entwickeln darf und wir auch mal umfallen dürfen in unseren Versuchen, Stabilität zu erfahren – dann ist die Sequenz eine klare Bewegung hin zur Leichtigkeit. Wenn wir jedoch verbissen und mit großer Anstrengung jetzt schon alle vermeintlichen zukünftigen Ergebnisse ernten wollen, dann wird das Üben der fliegenden Krähe eher zu […]