Yoga zum hormonellen Ausgleich – eine Einführung.
In der Ankündigung für meinen dreitägigen Hormonyoga-Workshop steht: „für Frauen ab 35“. Dies führt immer wieder zu der Frage: „Warum so früh? Ich bin doch noch gar nicht so weit … oder?“. Die Wechseljahre sind für die meisten von uns aktiven Frauen etwas, das ganz weit weg ist. Und wir wollen uns auch gar nicht mit dieser Phase des Lebens in Verbindung bringen, denn noch immer gehören diese Wechseljahre zur Tabuzone des weiblichen Daseins. Irgendwann, wenn man alt ist, muss man sich vielleicht damit beschäftigen …
Yoga und der Hormonspiegel
Der Hormonspiegel ist bis Mitte dreißig durchschnittlich sehr hoch, so dass die Empfänglichkeit garantiert wird, danach verändern sich die Werte jedoch langsam und stetig. Das Absinken des Hormonspiegels wird dann in der Regel erst Ende vierzig oder Anfang fünfzig deutlich spürbar. Am deutlichsten natürlich dann, wenn die Regel unregelmäßig wird und letztendlich ganz ausbleibt – eine Phase, die wir mit Menopause bezeichnen. Viele Frauen spüren die hormonellen Unregelmäßigkeiten allerdings schon sehr viel früher und kämpfen mit den Konsequenzen, weshalb Hormonyoga auch für diese Frauen sinnvoll ist. Davon abgesehen gibt es sehr junge Frauen, die unter starken Beschwerden vor oder während der Regel leiden. Auch sie profitieren von diesen Yoga-Übungen in einem erstaunlichen Maß. Ganz generell reguliert eine regelmäßige Hormonyoga-Praxis den Hormonspiegel und schafft auch seelischen Ausgleich. Die Praxis konzentriert sich in erster Linie auf die wichtigen Hormon-Produktionsstätten im Körper einer Frau: die Eierstöcke, die Nebennieren, die Schilddrüse und die Hypophyse. Zusätzlich lege ich den Frauen aber auch die beruhigenden und emotional ausgleichenden Atemübungen sehr ans Herz, habe ich doch herausgefunden, dass gerade diese Übungen sehr wirksam sind, womit wir auch bei meiner persönlichen Geschichte angelangt sind.
Persönlicher Weg zum Hormonyoga
Als ich mit Anfang fünfzig plötzlich sehr müde wurde, mich von Yoga-Unterricht zu Yoga-Unterricht schleppte und mir die Haare ausfielen, dachte ich keinen Moment über die Menopause nach. Zumal ich damals noch keine Hitzewallungen hatte und die Regel pünktlich jeden Monat auftrat. Vielmehr hatte ich das Gefühl eines „Nicht-mehr-Könnens“ sowie depressive Verstimmungen, wofür mir aber jegliche Erklärung fehlte. Erst der Hinweis einer befreundeten Heilpraktikerin ließ mich erkennen, dass ich in den Wechseljahren war. Diese […]