Eine Übungsreihe zur Stärkung der inneren Mitte, zusammengestellt und präsentiert von Young Ho Kim (Inside Yoga)Der Buddha lehrte schon den Mittleren Weg als Pfad der Erleuchtung. Wenn man die Erleuchtung als pragmatische, einleuchtende Einsichten im Alltag betrachtet, dann kann man diese Idee auch im Körper unmittelbar erfahren.
Unabhängig von der Kompliziertheit der Asanas ist es hilfreich, sich auf die physische Mitte zu zentrieren, um Balance zu finden. Auch die alten Taoisten sprachen von der Mitte und nannten sie „Dantien“. „Dantien“ heißt übersetzt „Alchemie“ oder „Energiefeld“. Dantien liegt drei Fingerbreit unterhalb des Bauchnabels und ein Drittel in den Körper hinein. Das taoistische Dantien korreliert auch mit dem Svadhishthana-Chakra. Es ist aber auch einfach das Gewichtszentrum im menschlichen Körper. Pragmatisch gesehen heißt es: Gerade wenn man Balance braucht, sollte man nicht nur den geistigen Fokus, sondern auch die Muskeln in Richtung Dantien zentrieren, um das Gleichgewicht zu finden und zu halten.
Leichtigkeit durch Anspannung
Ein weiterer Alignment-Tipp wäre, das anhebende Bein zu aktivieren. Wir nennen es „Leichtigkeit durch Anspannung“. Wenn man das Bein in der Luft entspannt, wird es nicht leichter, sondern träger, und dadurch schwerer und unkontrollierter. Das Bein sollte sich nicht verkrampfen, aber angemessen angespannt werden. Als Beispiel könnten wir eine Person nehmen, die schläft. Wenn man die schlafende Person tragen möchte, wird man feststellen, dass die Person träge ist und dadurch sehr schwer zu tragen ist. Aber wenn ein Akrobat mit einem anderen Akrobat eine Hebefigur vorführt, kann man beobachten, dass der angehobene Körper gut angespannt ist. Durch die Anspannung wird die Bewegung leichter, kontrollierter und eleganter! Bei der Anspannung stellt man sich vor, dass die Muskeln sich in Richtung der Knochen ZENTRIEREN.
Die geistige Mitte finden
Wenn man auf der körperlichen Ebene gespürt hat, dass man durch die Zentrierung ein besseres Gleichgewicht bekommt, wächst die Vermutung, dass es auch auf der geistigen Ebene so funktionieren könnte. Aber wo ist die geistige Mitte?
Der Zen-Buddhismus lehrt die klare und pragmatische Weisheit, dass die geistige Mitte der gegenwärtige Moment ist! (Also zwischen Zukunft und Vergangenheit.) Indem Sie den Fokus auf das Jetzt richten, werden Sie in Ihrem Leben mehr Balance spüren und leben können.
Wie wir auch bei der Asanapraxis erleben, sind Theorie und Praxis oft weit voneinander entfernt. Gerade deshalb brauchen wir […]