Teil 2: Hüften, Knie und unterer Rücken – Entdecke eine neue Orientierung in der Ausrichtung: Alternativen zu drei typischen Alignment-Anweisungen.
Jeder will sich im unteren Rücken frei fühlen. Zu lernen, wie man mehr Beweglichkeit in den Hüften und im Becken gewinnt, ist der Schlüssel dazu.
Dieser Workshop zeigt dir eine Sequenz, mit der du dich auf die Ausrichtung der Hüften, der Knie und des unteren Rückens fokussieren kannst.
Auf den Fotos wird dir auffallen, dass die Knie selten ganz gestreckt sind. Statt den Körper in gerade Linien zu zwingen, lässt du die Rückseiten der Knie sowie die Vorderseiten der Hüften nach innen gewölbt und den unteren Rücken in seiner natürlichen Lordose.
Die Knie in Haltungen zu beugen, in denen man sie traditionell streckt, habe ich vor ca. 10 Jahren von einer meiner Lehrerinnen, Desirée Rumbaugh, gelernt. Das ist eine hervorragende Technik, um die Ausrichtung des unteren Rückens positiv zu beeinflussen.
Mit gebeugten Knien hast du mehr Möglichkeiten. Du kannst die Ausrichtung des Beckens freier adjustieren, und du kannst mehr Kraft in den Beinen mobilisieren. Indem du die Fußgelenke und die Schienbeine stabil und stark hältst, kannst du die Knie schützen, während du tiefer in hüftöffnende Haltungen hineingehst.
Doch zunächst möchte ich – bevor ich zu den Details der Ausrichtung komme, die ich im ersten Teil des Workshops versprochen habe – meine Sicht auf einige übliche Ausrichtungsanweisungen schildern, die es meiner Meinung nach zu überdenken gilt, um unsere Praxis so zu optimieren, dass sie bei in der heutigen Zeit weitverbreiteten Problemen, wie Schmerzen im unteren Rücken oder Verspannungen im Nacken und oberen Rücken, hilfreich ist.
„Offener Hals“ statt „Zieh das Kinn nach unten“
Eine übliche Anweisung im Yoga ist, das Kinn nach unten zu ziehen, um mehr Länge in der Rückseite des Nackens zu gewinnen. Dadurch wird die Halswirbelsäule flach, die natürliche Lordose geht verloren. Oft ist der Kopf nach vorn geneigt (Vorwärtsbeuge im Nacken), statt senkrecht über dem Hals zu stehen (Tadasana-Nacken). Die Nackenmuskulatur muss dann hart arbeiten und den Kopf in „aktiver Zugkraft“ vorn halten, was zu Verspannungen und Steifheit führt. Bei dieser Kopfhaltung neigt der obere Rücken dazu, sich zu runden, die Muskeln verlieren ihren Tonus und werden steif und schwach.
Aufgrund unseres exzessiven Gebrauchs von Smartphones […]