Ein Anfang auf dem Weg der Heilung: eine Sequenz, die Bein- und Hüftmuskulatur, Beckenboden und Bauchmuskeln aktiviert und dadurch den Rücken unterstützen kann.
Wenn ich Rückenschmerzen von der Yogaperspektive aus betrachte, möchte ich das ganzheitlich tun. Es wäre zwar sehr schön, wenn ich im Yoga ein bestimmtes Asana gegen Rückenschmerzen zur Verfügung hätte, aber leider bleibt das ein frommer Wunsch.
Menschen mit Rückenschmerzen kommen zum Yoga, weil sie hören, dass es hilft, weil Freunde davon erzählen oder sogar, weil der Arzt Yoga empfiehlt. Der Weg in das Yogastudio ist aber nur der erste Schritt, denn dann beginnt der eigentliche Weg, der im Yoga zwar große therapeutische Qualität hat, der aber in Wirklichkeit ein Weg der Selbstheilung und Selbstverantwortung ist.
Rückenprobleme treten in den unterschiedlichsten Formen auf, haben vielfältige Diagnosen und ebenso viele Namen. Es ist oft nicht möglich, die genauen Ursachen zu diagnostizieren, weil es immer eine Kombination von Gründen ist. Und selbst bei einer eindeutigen Diagnose sind das Schmerzempfinden und der alltägliche Umgang mit dem Thema Rücken von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich.
So gut wie keine Krankheit ist monokausal. Das trifft auch auf Rückenschmerzen zu, und ich möchte ein großes Thema aufgreifen, das mir in meiner langjährigen Beschäftigung mit dem Thema „Rücken“ im Yogakontext immer wieder begegnet ist. Menschen mit Rückenschmerzen leben ohne ausreichende Unterstützung, und zwar auf verschiedensten Ebenen.
Soziale Unterstützung von außen wird immer seltener, wer unterstützt uns noch bei immer kleineren Familien und immer mehr Single-Haushalten? Aber auch die anatomische Unterstützung von innen ist nicht immer gegeben. Meist fehlt die muskuläre Stabilität durch Bein-, Beckenboden- und Bauchmuskeln, die den Rücken langfristig entlasten könnten. Auch die physiologische oder energetische Unterstützung scheint immer schwieriger, wie man an den inflationären Burn-out-Fällen und am konstant hohen Stresslevel ablesen kann. Stress macht die Faszien hart.
Selbst die emotionale oder psycho-soziale Unterstützung ist ein seltenes Gut. Vielleicht holen wir sie uns von einem Coach, um noch besser im Beruf bestehen zu können, aber nutzen wir sie wirklich für uns selbst? Und schließlich ist auch die spirituelle Unterstützung nicht leicht zu finden, haben doch die Religionen ziemlich versagt, und auch die zahllosen Lebenshilfebücher haben keine wirklich befriedigenden Lösungen gebracht.