Geschichten und Erzählungen dringen bis zu unserer Seele vor. Wie sie die sanfte Kraft des Yin Yoga heilsam ergänzen, erfährst du hier durch eine berührende Beispiel-Geschichte, verbunden mit einer regenerierenden Praxis.
Die Erzählkunst ist so alt wie die Menschheit selbst. Lange bevor es die Schrift gab, haben Menschen ihr Wissen und ihre Erfahrungen in Geschichten weitergegeben. Eine gut erzählte Geschichte berührt uns auf einer tiefen, emotionalen Ebene. Dadurch erreicht die Botschaft, die in ihr steckt, nicht nur den Verstand, sondern auch das Herz. Sie wird unmittelbar erfahren. Geschichtenerzählen ist eine der ältesten Heilkünste, die es gibt.
Gerade die Kombination aus Yin Yoga und Story-Telling ist besonders wirkungsvoll. Yin Yoga belebt nicht nur das Bindegewebe und hält es gesund, er bringt uns auch mit unseren Gefühlen in Kontakt. Lang angestaute und verdrängte Emotionen können sich lösen. Die regenerierende Wirkung ist dadurch nicht nur körperlich, sondern auch auf der Verstandes- und der Seelenebene deutlich spürbar. Eine gut erzählte Geschichte kann diese Wirkung unterstützen.
Wer schon einmal eine Yin-Yoga-Klasse gehalten hat, weiß, dass eine solche Stunde für den Unterrichtenden einige Herausforderungen birgt. Da die Teilnehmer mehrere Minuten in einer Haltung bleiben, gilt es für den Lehrer, diese Räume zu füllen. Über die physischen Aspekte, das Meridiansystem etc., zu sprechen, erschöpft sich meist rasch. Hier kann eine Geschichte, die durch ihre symbolhafte Bildsprache einen tieferen Zugang zu sich selbst ermöglicht, eine gute Ergänzung sein.
Yin Yoga öffnet uns darüber hinaus nicht nur für die Gefühlsebene, er kann auch ein Kanal sein, der an jene Orte in uns führt, wo wir unseren Ängsten, unserer Dunkelheit begegnen. Yin Yoga kann eine mythologische Reise an jene Plätze sein, die die andere Seite des Hellen, des Lichts in uns repräsentieren – in die Bereiche des Dunklen, die nur aufgrund der Abspaltung vom Licht existieren können. Es geschieht viel im Yin Yoga, aber im Kern geht es um die Hüfte, um den Ort im Körper, wo wir diese andere Seite erleben können. In der Hüfte speichert der Körper alle verdrängten Erfahrungen, alle unaufgelösten Traumata, sie repräsentiert mehr als jeder andere Bereich des Körpers das Unterbewusstsein. Daher habe ich eine Geschichte als Beispiel gewählt, deren Thema es ist, sich die eigene dunkle Seite, den eigenen Schatten, bewusst zu machen und […]