Teil 1: Entspannung: Ruhe finden und loslassen mit einer entschleunigenden Sequenz, die dir beim Stressabbau hilft.
Fast jeder Mensch erfährt im Laufe seines Lebens körperliche Einschränkungen. Sei es von Geburt an durch Fehlbildungen wie zum Beispiel Hüftdysplasie oder Skoliose, durch Unfälle, Krankheiten oder zu viel Arbeit am Computer, bis hin zu den Einschränkungen, die sich durch das Älterwerden ergeben. Durch Yoga haben wir ein kraftvolles Tool, das uns hilft, beweglich und stark zu werden und zu bleiben, körperliche Probleme zu verbessern und vielen Einschränkungen vorzubeugen – bei sorgfältiger Ausführung der Asanas natürlich.
Bei körperlichen Einschränkungen müssen wir nicht auf die heilende Wirkung von Yoga verzichten, wenn wir die Asanas so abwandeln, dass wir ihre Benefits nutzen und gleichzeitig Rücksicht auf unsere Voraussetzungen nehmen. Das bedeutet, dass wir zunächst überlegen, welche Haltungsgruppen bzw. Übungen welche Benefits haben, und wie wir sie von anspruchsvoll zu easy abwandeln können.
Wir unterscheiden zwischen Haltungen, die Kraft aufbauen und so unser Skelettsystem stützen (Beispiel Standhaltungen und Core-Aktivierung), Haltungen, die die Beweglichkeit verbessern und so unsere Gelenke entlasten (Beispiel Hüftöffnungen und Dehnungen), Haltungen, die die Körperflüssigkeiten aktivieren und so für einen guten Stoffwechsel und Entgiftung sorgen (Beispiel Twists und Umkehrhaltungen) und Entspannung wie Restorative Yoga oder Yin Yoga plus Meditation und Pranayama.
Entspannung
Eine entspannende Wirkung können wir sogar in einer kraftvollen und aktiven Yogapraxis erfahren, weil wir während der Praxis meistens an nichts anderes denken und präsent im Hier und Jetzt sind. Wir aktivieren das sympathische Nervensystem, lassen Energie im Körper fließen und sind wach und vital. Deswegen ist die Endentspannung – Shavasana – am Ende der Praxis so wichtig und effektiv, weil wir hier bewusst loslassen und den Kontrast zwischen Anspannung und Entspannung wahrnehmen. Da wir im Yoga durchgehend mit dem Atem arbeiten, aktivieren wir auch den Parasympathikus und schaffen schon während der Praxis entspannende und regenerierende Momente. Es gibt neben der klassischen Hatha-Yoga-Praxis Yogatechniken, die explizit der Entspannung dienen (wie z.B. Yin Yoga, Restorative Yoga, Pranayama oder Meditation, siehe oben). Ziel dieser Techniken ist es, Stress abzubauen. Kurzfristiger Stress kann leistungssteigernd und aktivierend wirken, dauerhafter Stress aber führt zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlafstörungen, einem schwachen Immunsystem und zu Gewichtszunahme, weil sich der Körper ständig im Kampf-oder-Flucht-Modus befindet und sich nicht mehr regenerieren kann. Entspannung ist also absolut […]