Wie du mit deiner Yogapraxis gezielt und bewusst die einzelnen Chakras ansprechen kannst: Im ersten Teil der neuen Serie geht es um Muladhara: Bilde mit Hilfe von Asanas und anderen Yogatechniken eine stabile Basis für deine weitere Entwicklung.
Yoga ist in seiner besten Form ein Weg, uns mit unserer ureigensten Lebensenergie zu verbinden, diese in eine gesunde Balance zu bringen und zu unserem wahren Selbst zu gelangen. Yoga ist vor allem ein Weg der Energielenkung. Wir nehmen die Energie unseres Körpers wahr und lernen, energetische Defizite aufzufüllen und gleichzeitig Überschüsse abzubauen. Yogis nennen die Lebensenergie Prana. Sie fließt in bestimmten Kanälen, den Nadis, manifestiert sich in gewissen Feldern, den Vayus, und konzentriert sich in sieben Zentren, den Chakras. Die Chakras sind eine ganzheitliche Darstellung und Abbildung des Menschen im Universum. Chakra heißt „Rad“, und unser ganzes Universum besteht aus Rädern, oder besser: aus Spiralen, Galaxien oder Atomkernen, um die Elektronen kreisen. Die Farben der Chakras entsprechen den Farben des Regenbogens: Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo und Violett. Chakras bilden das Universum also auch im Menschen ab.
Jedes Chakra repräsentiert so viele elementare menschliche, soziale und spirituelle Aspekte, dass man über jedes ein eigenes Buch schreiben könnte. Themen wie Liebe, Beziehung, Macht, Spiritualität und Gefühle zeigen sich in den Chakras und können so verstanden und erlebt werden. Im Yoga werden diese energetischen Zentren so differenziert und genau beschrieben, dass wir das Chakra-Modell als einen Höhepunkt der energetischen Anatomie des Menschen ansehen können. Die Chakras tauchen bereits in der vedischen Literatur auf und erscheinen wieder in den Upanishaden sowie in Patanjalis Yogasutras. Ein Standardwerk über die Energiezentren stammt von einem Yogi aus dem 16. Jahrhundert: das Sat-Chakra-Nirupana, welches von John Woodroffe alias Arthur Avalon ins Englische übersetzt wurde. Sein Buch The Serpent Power brachte die Chakras in den Westen.
Die Schlangenkraft oder Kundalini ist ein Synonym für Prana und der eigentliche Motor der spirituellen Entwicklung im Tantra und im Hatha-Yoga. Die Kundalini liegt schlafend im ersten Chakra und wartet darauf, durch eine geeignete Yogapraxis erweckt und nach oben geleitet zu werden, wobei sie alle Chakras durchdringt und damit alle zentralen Aspekte der Menschwerdung durchläuft.
Jedes Chakra repräsentiert einen Ort im Körper, ein grobstoffliches und ein feinstoffliches Element, ein Sinnesorgan und […]