Teil 5: Die Reise durch den 23. Wirbel.
Es gibt drei verschiedene Lebensrhythmen, die unsere Reise beeinflussen: Alle sieben Jahre macht unser Bewusstsein eine grundlegende Änderung durch. Die Themen werden andere. Alle elf Jahre ändern sich unser Geist, unsere Meinungen und unsere Lebensperspektive. Alle achtzehn Jahre gibt es körperliche Veränderungen. Unsere Energie, unser Schlafrhythmus und unsere Art zu essen ändern sich.
Manchmal häufen sich diese Rhythmen, wenn zwei oder drei davon zusammentreffen. Das sind intensive Übergänge und potenzielle Krisen im Leben. Bei der sogenannten Midlife-Crisis kommen der 7er- und der 11er-Rhythmus zusammen: Die Zeit um das 42. (= 6 mal 7) und 44. (= 4 mal 11) Lebensjahr bedeutet das endgültige Ende der Jugend.
Und im Alter von 54 (= 3 mal 18), 55 (= 5 mal 11) und 56 (= 8 mal 7) kommst du an den Punkt, an dem du anfängst, die Endlichkeit des Lebens zu begreifen, und überlegst, was du noch machen möchtest, bevor du stirbst. Nach diesem 54er-/55er-/56er-Cluster beginnt der neue Lebensabschnitt des Älterwerdens, der eine eigene Schönheit und Würde in sich birgt und folgende Änderungen mit sich bringt:
- weniger Geschlechtshormone
- weniger Geschwindigkeit, Kraft und Masse der Muskeln
- Organe und Muskeln erholen sich langsamer
- Nerven reagieren langsamer
- weniger Gehirnzellen
- das Immunsystem ist weniger effizient
- das Gedächtnis wird schlechter
- Hören und Sehen werden schlechter
- das Bedürfnis, anderen zu helfen und Karma-Yoga zu praktizieren, wird größer
- mehr Interesse am Sein und weniger am Handeln
- mehr Weisheit und eine intensivere Spiritualität
Als ich dem uralten Yogi begegnete, wie ich es im Erfahrungsbericht zu diesem Wirbel beschreibe, war ich 57 Jahre alt.
Erfahrungsbericht zu Wirbel 23
2007: Mein 134-jähriger Kollege
Der älteste Mensch, dessen Alter vollständig verifiziert wurde,
ist die Französin Jeanne Calment, die im Alter von 122 Jahren und 164 Tagen starb.
Wikipedia 2017
Mitten im Gespräch fragte mich der alte, orange gewandete Yogi: „Ist es okay, wenn ich eine rauche?“ Erst jetzt fiel mir die gelbe Verfärbung inmitten seines ehrwürdigen weißgrauen Barts auf. „Lieber nicht“, sagte ich. „Das dachte ich mir schon“, meinte er und ging auf den Balkon des Restaurants, das auf Pfählen über den Ganges gebaut war. Marihuana-Rauch waberte dezent über den Fluss. Als er zurückkam, entschied ich mich, […]