Slow Kundalini: Wenn die Kundalini langsam Wirbel für Wirbel aufsteigt, nimmt sie dein Bewusstsein mit empor. Auf der Seelenreise widmest du dich den einzelnen Stationen und ihren Themen mit Sorgfalt und mit ausreichend Zeit.
Wie bei spontanen Kundalini-Erweckungen, ruht die Slow Kundalini ebenfalls in dreieinhalb Windungen beim Steißbein und steigt in der Wirbelsäule hoch, wenn sie geweckt wird.
Im Jahr 1975 begann ich mit Kundalini Yoga in der Tradition Yogi Bhajans. Seitdem habe ich 44 Jahre intensiv praktiziert. Aber ich habe nie ein unerträglich helles Feuer im Bauch gespürt, das sich zum Becken ausdehnte, um dort einen inneren Vulkan zu aktivieren, der im Laufe der Tage immer mächtiger wurde, bis sein Feuer den Scheitelpunkt erreichte, worauf dann kühler, göttlicher Nektar nach unten tropfte, der meinen Körper, meinen Geist und meine Seele komplett verwandelt hat. Bedeutet das, dass ich keine Kundalini-Erweckung erlebt habe?
Ich behaupte: Doch, ich hatte eine! Ich spüre sie indirekt Tag für Tag durch die allumfassende Transformation meines Lebens, die sie ermöglicht. Und ich weiß, dass die meisten Kundalini-Yogis die gleiche Erfahrung machen.
Dabei geht es um die Slow Kundalini, die für ihren Aufstieg Jahre, Dekaden, vielleicht sogar mehrere Leben braucht. Diesen Prozess als Energiebewegung zu beschreiben, reicht nicht – es geht dabei um den Aufstieg deines Bewusstseins und deiner Seele.
Wie bei spontanen Kundalini-Erweckungen, ruht die Slow Kundalini ebenfalls in dreieinhalb Windungen beim Steißbein und steigt in der Wirbelsäule hoch, wenn sie geweckt wird. Aber die Reise durch die Wirbelsäule dauert viel länger, und die Wirbel sind dabei Stationen, in denen die Kundalini lange Zeit verweilt.
Die Wirbel und Psychosomatik
Im heranwachsenden Embryo bildet sich schon früh eine kleine Ur-Wirbelsäule, die aus 26 noch kleineren Urwirbeln besteht. Jeder dieser Urwirbel entwickelt sich in Verbindung mit spezifischen Urorganen, -nerven, -knochen, -muskeln und Urhaut, und bleibt auch nach der Geburt damit verbunden. Weiter gibt es die Spinalnerven, die jeweils zwischen zwei Wirbeln hervortreten, um den Kontakt der Rückenmarkabschnitte zu den verschiedenen Teilen des Körpers herzustellen. Ergänzt durch die ebenfalls mit der Wirbelsäule verbundenen subtilen Energiekreise der Chakras und durch die Padas, Entwicklungsabschnitte aus der Kundalini-Yoga-Philosophie, entsteht so um jeden Wirbel herum ein ausgedehntes körperliches, psychisches und spirituelles Netzwerk. Slow Kundalini steigt durch die schrittweise […]