Swami Durgananda, Gründerin des Sivananda-Yoga-Vedanta-Seminarhauses in Kitzbühel, über Reinigung und Dienen als Voraussetzung für die Meditation, über eine gefestigte Meditationspraxis auch außerhalb des geschützten Rahmens eines Ashrams und über Meditation und positives Denken.
Swami Durgananda erhielt ihre Ausbildung in Yoga von Sri Swami Vishnu-devananda (1927 – 1993), dem Gründer der internationalen Sivananda-Yoga-Vedanta-Zentren und Ashrams. Sie war eine der langjährigsten und engsten Schüler von Sri Swami Vishnu-devananda und begleitete ihn auf vielen Reisen in Ost und West. Ihr Lehrer beauftragte sie mit dem Aufbau der Sivananda Yoga Vedanta Zentren in Europa und setzte sie mit der Übertragung des Yoga-Acharya-Titels als einer seiner direkten Nachfolgerinnen ein. Mit tiefer Intuition führt Swami Durgananda viele Menschen auf dem inneren Weg und lehrt Meditation, Yoga-Psychologie, Ernährungskunde, positives Denken, Mythologie und östliche Philosophie.
Swami Durgananda gründete 1998 das Sivananda-Yoga-Vedanta-Seminarhaus in Kitzbühel / Tirol und ist Autorin des Buches „Yoga-Sutren nach Patanjali«.
YOGA AKTUELL: Was ist Meditation?
Swami Durgananda: Meditation ist ein ungebrochenes Fließen der Wahrnehmung zwischen Geist und Objekten. Der Zustand kann mit dem Fließen von Öl von einem Gefäß in ein anderes verglichen werden. Meditation ist ein stetiger Fluss, das heißt, der Gedanke ist ununterbrochen. In diesem Zustand besteht eine direkte Verbindung zwischen dem Meditierendem und dem Objekt, es ist nichts mehr dazwischen. Durch die Praxis von Konzentration gleitet der Meditierende in den Meditationszustand. Wenn die Konzentration sehr tief ist, tritt der Geist direkt mit dem Meditationsobjekt in Verbindung. In wirklicher Meditation werden nutzlose Gewohnheiten und Aktivitäten entwurzelt. Meditation ohne Struktur und Führung ist ziellos. Man sitzt und baut Luftschlösser. Was bewirkt die Meditation, wenn man nicht wirklich rein ist? In diesem Punkt hat die westliche Psychologie Recht, wenn sie sagt, dass für manche Menschen Meditation nicht gesund ist, weil sie auf ihren eigenen negativen Geist zurückfallen. Was ist also zu tun? „Diene, liebe, gib, reinige dich, meditiere, verwirkliche.” Dies sind die meisterhaften Worte von Swami Sivananda, die an Wert gewinnen, je tiefer man in sie eintaucht. Swami Sivananda sagt nicht: „Meditiere, meditiere, meditiere, meditiere und diene manchmal …“ Was taten große Meister wie Swami Sivananda, Swami Vishnu-devananda, Swami Vivekananda, Buddha, Franz von Assisi? Sie alle dienten. Wenn der Meditierende nicht bereit ist, den Geist zu beherrschen und den Gedanken zu entsagen, dann gelangt […]