Das menschliche Gehirn ist darauf programmiert, nach Negativem zu suchen. Zudem glauben viele Menschen, dass es ihnen nicht zusteht, Gutes zu erleben. Wie man lernt, die eigene Wahrnehmung für all die wunderbaren Dinge im Leben zu öffnen und auch in Kleinigkeiten Freude und Schönheit zu erfahren, weiß der Neuropsychologe und Meditationslehrer Rick Hanson.
Es ist so einfach! Der Duft einer frischen Blume, eine schöne Landschaft oder das Lächeln eines Menschen können uns zutiefst berühren. Vorausgesetzt, wir lassen diese Erfahrung auch zu. Oft sind es sogar gerade die unspektakulären Dinge, denen diese wundervolle Kraft innewohnt. „Wenn wir uns für das Schöne öffnen, werden wir erfüllter“, so Rick Hanson, einer der anerkanntesten Neurowissenschaftler der Welt. Er weiß, was unser Gehirn glücklicher macht und wie auch wir es werden können: „Erleb eine gute Erfahrung, lass sie andauern und strebe an, dass diese gute Erfahrung in dich einsinkt und jede Zelle von dir erfüllt.“ Laut Rick Hanson ist dies wirklich einfach – viel einfacher, als wir denken. Aber wahrscheinlich liegt genau darin das Problem: Es ist uns zu einfach.
Vielleicht kennst du es ja selbst: Du blickst auf deinen Tag zurück. Dir sind unzählige schöne Dinge passiert: Deine Freundin hat dir am Telefon gesagt, dass sie dich liebt. Du hast gut gegessen und warst danach satt und zufrieden. Deine Yogapraxis war erfüllend. Am Nachmittag hast du deine Freundin getroffen, und ihr Kuss hat dich wieder zurück in den siebten Himmel katapultiert. Du hattest ein gutes Gespräch mit einem Freund und bist dankbar, dass es ihn in deinem Leben gibt. Das Einzige, was an dem Tag schiefgelaufen ist, ist vielleicht, dass dein Fahrrad einen Platten hatte und du es bis zum nächsten Fahrradgeschäft schieben musstest, weil du es selbst nicht flicken kannst. Und woran erinnerst du dich als Erstes, wenn du auf deinen Tag zurückblickst? Wahrscheinlich an die Fahrradpanne.
Vielleicht hast du kein Fahrrad, dafür aber ein Yogastudio. Fast alle deiner Schüler können begeistert von deiner Art des Unterrichts sein und deine Yoga- und Meditationsstunden genießen. Aber wenn ein Teilnehmer sich beschwert, vielleicht sogar ungerechtfertigt, wirst du dich gedanklich wahrscheinlich viel länger mit ihm beschäftigen als mit den anderen.
Während du an eine positive Situation, an wunderbare Menschen, erfüllende Meditationserfahrungen und […]