Einführung in die Meditation: Ein modularer Kurs auf der Grundlage gehirngerechten Lernens – 1. Folge: Die Bedeutung der intrinsischen Motivation, und warum man mit der Gedankenflut getrost Frieden schließen kann.
Es ist offenkundig und in allen Medien Thema, dass Meditation „in“ ist. Der Wert der Meditation wird immer stärker anerkannt, vor allem im Hinblick auf den Stressabbau, also gewissermaßen als eine „Entspannungsantwort“ erster Wahl. Da viele medizinische Forschungen zeigen konnten, dass eine regelmäßige Meditationspraxis als Folge einer solchen „Entspannungsantwort“ das vegetative Nervensystem in starkem Maße darin unterstützen kann, sich selbst im Zusammenspiel seines anregenden Anteils (Sympathikus) und seines in die Ruhe führenden Anteils (Parasympathikus) zu regulieren, lassen sich auch viele heilsame Auswirkungen in anderen Körpersystemen wie dem Atemsystem, dem Herz-Kreislauf-System, dem Verdauungssystem, insbesondere aber im allem übergeordneten Immunsystem beobachten.
Liest man die Liste all dieser inzwischen gut dokumentierten Heilwirkungen, könnte man meinen, Meditation sei ein Medikament, doch das ist sie ganz sicher nicht. Wahrscheinlich liegt hier der Grund, warum heutzutage so viele Menschen daran interessiert sind, meditieren zu lernen – und auch, warum so viele (ca. 80 %!) diesen Versuch schon bald wieder abbrechen.
Damit das Erlernen von Meditation gelingen kann, ist es sinnvoll, dass der Aufbau eines solchen Kurses den Erkenntnissen der Neuro-biologie der letzten Jahre und der darauf basierenden Ansätze für gehirngerechtes Lernen folgt.
Meditieren lernen als ein sich selbst organisierender Prozess
Überall dort, wo sich Traditionen begründet haben, die Meditation lehren, wird es als selbstverständlich angesehen, dass solch ein Lernen nur allmählich und prozesshaft geschehen kann – und genau deshalb kann Meditation eben nicht mit einem Medikament verglichen werden! Wie für jeden gelingenden Lernprozess brauchen wir auch für den der Meditation vor allem ein Interesse, das aus unserem Inneren erwächst, also eine „intrinsische Motivation“. Dabei sollte aber nicht der Nutzen im Vordergrund stehen, der uns dazu veranlasst, dass wir etwas „haben wollen“ (und das am besten auch noch möglichst schnell), sondern vielmehr der innere Wunsch, sich selbst besser zu verstehen. Die in uns wirkenden Muster unseres Denkens und Fühlens können wir jedoch nur dann erkennen und verstehen lernen, wenn wir uns auch wirklich regelmäßig in uns selbst versenken. Und erst dann, wenn wir sie erkannt und – zumindest oberflächlich – verstanden haben, warum sie in […]