Prana-Shakti – der Puls des Lebens: die Manifestationen von Prana in unserer Yogapraxis.
Prana“ ist das Sanskrit-Wort für unser Lebenselixier, unseren Lebensatem oder auch den kosmischen Atem. In der indischen Philosophie ist die manifestierte Welt nichts als Schwingung und Bewegung, die allen Vorgängen in uns und im Universum zugrunde liegt. Alle Aktivitäten und Veränderungen auf körperlicher, mentaler und emotionaler Ebene sind Manifestationen von Prana. Alle Aspekte unserer Yogapraxis wie Asana, Pranayama, Mantra, Mudra, Chanting und Meditation entstehen durch die zugrunde liegenden Bewegungen von Prana. Prana steuert das Verdauungsfeuer, die Gedanken und die Willenskraft. Er hilft, Giftstoffe aus unserem Körper auszuscheiden, und ist damit verantwortlich für die Gesundheit von Körper und Geist. Viele alte Kulturen der Welt haben wie die indische einen Begriff, der diese Energie als eine verbindende, alles durchdringende Intelligenz beschreibt: Sie heißt „Chi“ in China, „Ki“ in Japan, „Mana“ nannten sie die Kahunas aus Hawai und „Num“ die !Kung-Buschmänner Südafrikas.
Prana-Shakti und die Nadis
Prana-Shakti ist unsere Vitalenergie, und Chitta-Shakti unsere Mentalenergie. Prana-Shakti wird für die alltäglichen körperlichen Prozesse in uns verwendet, Chitta-Shakti zum Denken und Analysieren. Die Energielinien, durch die Prana in unseren Körper fließt, heißen Nadis und befinden sich in unserem pranischen / energetischen Körper, unserem Pranamaya-Kosha. In der Shiva-Samhita spricht man von 350.000, in der Hatha-Yoga-Pradipika von 72.000 Nadis. Ida-, Pingala- und Shushumna-Nadi sind die drei Nadis, die im Yoga die größte Relevanz haben. Ida und Pingala sind die positiven und negativen Ströme der pranischen Energie, die spiralförmig von der Basis der Wirbelsäule bis zum Dritten Auge (dem Punkt zwischen den Augenbrauen) aufwärtsfließen, sich mehrfach kreuzen und so die Energie für die Chakras generieren. Ida-Nadi steht für das weibliche, empfängliche und kühlende Prinzip und die lunaren Qualitäten; Pingala-Nadi für das männliche, aktive und wärmende Prinzip und die solaren Qualitäten. Wenn die Energie balanciert ist, fließt Prana durch den Zentralkanal (Shushumna-Nadi) entlang der Wirbelsäule. Dies bringt ein Gefühl von Zentriertheit und innerer Ruhe, aus dem natürliche meditative Zustände entstehen können.
Die fünf Prana-Vayus
Prana oder auch Maha-Prana beinhaltet 49 Prana-Vayus: Bewegungsrichtungen oder Manifestationen von Prana, von denen zehn für mentale und körperliche Aktivitäten verantwortlich sind und fünf für die yogische Praxis relevant sind. Unsere Yogapraxis und das bewusste Integrieren der fünf Prana-Vayus unterstützen uns in […]