Lalleshvari (Dr. Claudia Turske) beschäftigt sich seit 1995 intensiv mit Yoga. Im Jahr 2000 begegnete sie in den USA ihrem ersten Anusara®-Yogalehrer. Seitdem befindet sie sich auf dem Weg und hat Yoga zum Mittelpunkt ihres Lebens gemacht. Sie studierte Anthropologie, Geschichte und Politikwissenschaft an der Universität Zürich, wo sie in den 1980er Jahren promovierte. Eine zusätzliche Ausbildung machte sie in den 1990er Jahren als Ernährungs- und Psychotherapeutin. Im Jahr 2004 eröffnete Lalleshvari mit Vilas und Lutz Versick das erste Anusara®-Yogastudio im deutschsprachigen Raum, wodurch das Wachstum von Anusara® in Deutschland initiiert wurde. Lalleshvari ist zertifizierte Hormonyoga-Therapeutin nach Dinah Rodrigues. Internet: www.cityyoga.de |
INTERVIEW
YOGA AKTUELL: Wann haben Sie zum ersten Mal ganz bewusst geatmet?
Claudia Turske: Die tiefe Wirkung von Atemübungen wurde mir vor und während der Geburt meines Sohnes bewusst. Bewusst geatmet habe ich aber auch schon früher, als ich Bergtouren machte und regelmäßig ein- und ausatmen musste, um auf fast 4000 m über dem Meeresspiegel den Gipfel zu erreichen.
Und wann haben Sie erkannt, dass Pranayama ein wichtiger Aspekt im Yoga ist?
Früh. Mein erster Yogalehrer hat zu Beginn der Stunde oft eine Pranayama-Übung gezeigt und geübt.
Welche Rolle spielt Pranayama generell in Ihrer Tradition?
Wir messen Pranayama eine große Bedeutung bei. Dennoch: In den Asana-Klassen reicht die Zeit nicht aus. Umso mehr legen wir in den Vertiefungs-Workshops und Lehrerausbildungen Wert darauf, dass die Teilnehmer die Techniken lernen und dann selber üben können.
Was war Ihre tiefste Erfahrung beim Pranayama?
Vilas, mein Mann, ist ein begnadeter Pranayama-Lehrer, und ich gehe gern in seine Kurse. Nicht selten erlebe ich da tiefe, sehr bereichernde Wegstrecken bis hin zum Tor der Meditation.
Gibt es bei Ihren Kursteilnehmern einen gemeinsamen Erfahrungsnenner beim Pranayama?
Der generellste gemeinsame Erfahrungsnenner bei den Schülern ist die ungemein starke, verändernde Wirkung, die Pranayama hat. Was bei den einen sofort beruhigt, kann bei anderen Angst auslösen. Auffallend ist, wie schnell so eine Veränderung eintritt.
Gibt es also auch Gefahren bei der Ausübung von Pranayama?
Wie gesagt, kann eine bewusste Atemregulierung auch zu Stress und Panikgefühlen führen.
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