Sie kommt zu spät, zu früh, unregelmäßig oder unpassend. Wird bang herbeigesehnt, wenn wir fürchten, ungewollt schwanger zu sein, oder mit Enttäuschung registriert, wenn wir uns sehnlich ein Baby wünschen: die Menstruation.
Die Phase der Menstruation: eine wohltuende Asana-Praxis, die das Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung erfüllt
Durchschnittlich fünfhundert Mal bekommt eine Frau ihre Tage, baut sich im Uterus eine Schleimhaut auf und wird, wenn sich kein befruchtetes Ei darin eingenistet hat, mit der Periode wieder ausgespült. Das sind rund vierzig Jahre monatliche Regelblutung, wovon jede zwischen fünf und sieben Tagen dauert, also ungefähr dreitausend Tage insgesamt. Diese Zahl macht einem bewusst, wie viel Lebenszeit damit verbunden ist, und wie wichtig eine gute innere Haltung dazu ist.
Glücklicherweise emanzipieren wir uns immer mehr aus einem kulturellen Erbe, in dem eine Frau während der Blutung als „unrein“ galt, und entwickeln eine selbstbewusstere Beziehung zur Periode.
Frauen erfahren zunehmend Unterstützung rund um die Menses und erlauben sich auch selbst, auf ihre Bedürfnisse in dieser Zeit einzugehen.
Das sind vor allem Ruhe und Rückzug, denn der Körper braucht jetzt viel Energie für die Ausreinigung und für das Abstoßen der alten Gebärmutterschleimhaut.
Eine stimmige Yogapraxis während der Regel ist dementsprechend eher ruhig und passiv. Wir müssen jetzt absolut nichts machen und tun, sondern dürfen uns einfach hingeben. Es empfehlen sich Haltungen am Boden, in denen man länger verweilt, und die unangenehmen Begleiterscheinungen der Periode lassen sich mit den richtigen Asanas durchaus wirksam lindern.
Bei Unterleibskrämpfen hilft zum Beispiel der Frosch, der den schmerzhaften Kontraktionen im Unterleib mit wohltuender Dehnung in den Leisten entgegenwirkt, während der Bauch selbst sich entspannt. Gegen Ziehen im unteren Rücken helfen Hüftöffner wie das Nadelöhr, und bei Kopfschmerzen tun Vorbeugen gut, in denen die Stirn auf einem Block oder Kissen ruht. Gegen Mattigkeit hilft Pranayama oder einfach eine bewusste Atemführung.
Grundsätzlich gilt wie immer, zu spüren, was guttut, und dem zu entsprechen.
Oft wird empfohlen, während der Regel auf Umkehrhaltungen zu verzichten, da diese Apana-Vayu irritieren könnten. Das ist die Energie, die unsere Ausscheidungen reguliert, und damit auch den Monatsfluss. Aber dazu gibt es unterschiedliche Ansichten.
Im Zweifelsfall ist Viparita-Karani eine gute Alternative zu Kopfstand und Co., denn darin haben wir […]