Dr. Birgit Lühr ist Fachärztin für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Akupunktur. Ihr ihrem Buch »Natürlich durch die Wechseljahre« stellt sie Alternativen zur Hormontherapie vor. In YOGA AKTUELL erklärt sie, was sich in den Wechseljahren im Körper verändert und welche Rolle Yoga und ein achtsamer Lebensstil spielen können
YOGA AKTUELL: Was sind die Wechseljahre und in welche Phasen lassen sie sich einteilen? Wie ist der Begriff »Menopause« definiert?
Dr. Birgit Lühr: Leider ist der Begriff „Menopause“ nicht international einheitlich definiert, es gibt länderspezifische Definitionen. Menopause kann sich entweder auf die letzte Regelblutung einer Frau beziehen und daher ist erst nach Ablauf von 12 Monaten (ohne Regelblutung) erkennbar, dass es sich in der Tat um die „Menopause“ (= die letzte Regel) gehandelt hat, oder aber auf den Zeitraum der ersten 12 Monate nach der letzten Menstruation. Der Volksmund verwendet den Begriff „Menopause“ im Allgemeinen aber zur Bezeichnung des Zeitraumes um die letzte Regelblutung herum, gleichbedeutend mit dem Wort „Wechseljahre“. Die Mediziner bezeichnen diesen Zeitraum allerdings als Perimenopause (peri = drum herum, Perimenopause = um die letzte Regel herum). Vereinfacht lassen sich die Wechseljahre in drei Phasen einteilen:
- Die Perimenopause, d.h. die Zeit des eigentlichen Überganges, die oft von verschiedenen Beschwerden begleitet wird, wie z.B. Stimmungsschwankungen, unregelmäßige Monatsblutungen, Hitzewallungen, Scheidentrockenheit, etc.
- Die Menopause, d.h. die letzte Regelblutung.
- Die Postmenopause, d.h. der Zeitraum nach der letzten Regelblutung, der sich in die frühe Postmenopause (die ersten 12 Monate) und die späte Postmenopause (die Zeit danach) einteilen lässt.
Was passiert im Körper einer Frau während der Wechseljahre und wie kommt es zu den zum Teil heftigen Beschwerden, die vielen Frauen so zusetzen?
Im Prinzip handelt es sich um eine Kombination von Erschöpfung des Eizellvorrats und einer verminderten Reaktion der Eierstöcke auf die Hormonsignale der Gehirndrüsen. Dadurch kommt es zu Hormonschwankungen. Hitzewallungen sind die Reaktionen des Gehirns auf die wechselnden Hormonspiegel. Aufgrund des Östrogenmangels kommt es auch zu einer reduzierten Durchblutung im Körper, dies verursacht die meisten anderen Beschwerden.
Welche Symptome sind das außer Hitzewallungen genau, z.B. auch auf der psychischen Ebene?
Welche Beschwerden bei den Wechseljahren auftreten, ist ganz individuell für jede Frau verschieden. Es gibt Frauen, die ohne jegliche Symptome durch die Wechseljahre gehen – eines Tage bleibt einfach die Periode weg und […]