Ein Platz, der immer unantastbar ist: die Tänzerin Anjali und der bekannte, aus Indien stammende Yogalehrer R. Sriram sprachen mit YOGA AKTUELL-Redakteurin Doris Iding über ihre Beziehung
Was gibt es Schöneres, als verliebt zu sein? Was ist sinnlicher, als das Feuer der Erotik und Sexualität am Anfang einer Liebesbeziehung zu erleben, wenn man nichts lieber will, als den anderen zu sehen, zu spüren, zu begehren und zu lieben? Was aber führt dazu, dass sich eine Liebesbeziehung im Laufe der Zeit in den Wirren des Alltags verliert und ungelöste Konflikte, Kränkungen und unklare Grenzen sowie unterdrückte Aggressivität dazu führen, dass eben dieses anfängliche Feuer erlischt? Wie kann man vermeiden, dass man sich als Paar, das bereits viele Jahre zusammen lebt, nicht in Verpflichtungen verliert und verpasst, die eigene Liebesbeziehung zu pflegen und zu hüten? Was braucht es, um die Liebe am Leben zu erhalten, so wie man sich mit einem gewissen Maß an Achtsamkeit und Sorgfalt um ein Feuer kümmern muss, damit es nicht erlischt? In der Serie „Die Kunst als Paar zu leben“ stellt Yoga Aktuell auch dieses Mal wieder zwei Menschen vor, die ihren eigenen, nicht immer einfachen, Prozess beschreiben, den es braucht, um als Paar zusammen zu leben.
Doris Iding: Wie habt ihr euch kennengelernt?
Sriram: Wir haben uns 1977 kennen gelernt. Ich war damals 22 Jahre alt, lebte bei meinen Eltern in Madras und habe die Universität besucht. Eines Tages erzählte mir meine Schwester, dass in der Nachbarschaft eine junge deutsche Tänzerin eingezogen sei. Da ich zu dieser Zeit Deutschunterricht am Goetheinstitut genommen habe, meinte sie, dass wir uns kennenlernen sollten.
D.I.: Und wann fing die Liebe an? Ging es schlagartig?
(Es entsteht eine lange Pause und dann brechen beide in schallendes Gelächter aus.)
D.I.: Also, ihr braucht jetzt nicht ins Detail zu gehen…
Sriram: Ich bin irgendwann spät abends nach Hause gekommen und da hatte die schöne Tänzerin schon auf mich gewartet. Aber da es spät abends war und sie lange gewartet hatte, wollte sie nach Hause gehen. Wir sind uns dann im Treppenhaus begegnet und ich wusste direkt, wer das ist. Und als wir uns in die Augen geschaut haben, habe ich eine heimliche Verbundenheit zu ihr gespürt. Wir sind dann wieder hoch zu meinen Eltern […]