Jedes Jahr das gleiche Spiel – gute Vorsätze enden oft in Frustration. Doch mit ein paar ayurvedisch orientierten Spielregeln klappt es auch mit den Vorsätzen
Im nächsten Jahr wird alles besser! Wie oft haben Sie schon beim mitternächtlichen Silvesterfeuerwerk in den bunten Himmel geschaut und sich vorgenommen, ab jetzt wird mein Leben anders, neu, gesünder, erfolgreicher – anders eben?
Jedes Jahr pünktlich zum Neujahrsbeginn gewöhnen wir uns das Rauchen ab, beginnen mit einer längst fälligen Abmagerungskur, räumen unseren Schreibtisch auf oder geben unserer yogischen Disziplin einen neuen Schub.
Und … hat es geklappt? Gehören Sie zu den wenigen Auserwählten, die es schaffen, ihre guten Vorsätze nachhaltig in die Tat umzusetzen? Gratuliere!
Die meisten Menschen, die mir begegnen, nutzen die ersten Wochen des neuen Jahres, um sich auf die großen Veränderungen und Innovationen ihrer guten Vorsätze vorzubereiten und die restliche Zeit des Jahres, den verpassten Chancen mit Schuldgefühlen hinterher zu trauern, bzw. den eigenen Mangel an Disziplin mit all ihnen zur Verfügung stehenden Kompensationsmitteln auszutricksen. Da drängt sich doch die Frage auf, welcher selbstzerstörerische Wesenszug unseres nach Erfüllung sehnenden Selbstes es immer wieder neu versucht mit den guten Vorsätzen für das Neue Jahr?
Schon Buddha lehrte: Richtig wünschen will gelernt sein. Und dabei kann uns die Ayurveda-Psychologie helfen. Mit dem Wissen um die individuelle Konstitution mit den ihr zugrunde liegenden Persönlichkeitsstrukturen erhalten wir eine funktionstüchtige Gebrauchsanweisung, um dem inneren Schweinehund ein Schnippchen zu schlagen. Denn nur entsprechend der Ausprägung und des energetischen Gleichgewichts unserer geistige Konstitution (manas-prakrti) können grundlegende Lebensveränderungen vorgenommen werden. Hierbei liegt die Betonung auf der Verhaltensänderung und nicht auf der Wesensänderung! Schlechte Gewohnheiten können wir ablegen, jedoch nicht unsere Natur ändern. Diese können wir „nur“ mit einem erhöhten Bewusstsein in ihrem wahren Selbst erkennen, in Liebe annehmen und durch positive Verhaltensformen veredeln.
Das heißt, der erste Schritt zum besseren Menschsein beginnt, indem wir uns für die eigenen Unzulänglichkeiten nicht mehr verurteilen. Von unserer innersten Natur (prakrti) sind wir alle auf einzigartige Weise vollkommen, gesund und glücklich. Lernen wir, uns mit unseren Fehlern nicht mehr zu identifizieren, so verlieren diese ihre Macht über uns.
Also, diese vedische Weisheit versuche ich nun seit einigen Jahren meinem Kühlschrank und meinem Bankkonto zu erklären, leider bis jetzt ohne nachhaltigen Erfolg! Bei verzweifelten […]