Ayurveda einfach – einfach Ayurveda. Wo das Wesentliche zählt: das Haus Annapurna im idyllischen Chiemgau macht kein großes Brimborium – aber Ayurveda mit Liebe und Ursprünglichkeit
Die hinduistische Gottheit Annapurna wird in Indien als „Nahrungsspenderin“ verehrt. Verständlich, dass sie dort auf den meisten Hausaltären zu finden ist. Sie soll dafür sorgen, dass immer genug Essen für alle Menschen vorhanden ist. Aus diesem Grund wird sie mit einem Schöpflöffel dargestellt, den sie in beiden Händen hält. Entsprechend diesem Grundsatz schwingt auch Gabriele Kühn-Sabnis, die Leiterin der Ayurvedapension Annapurna in Sachrang, immer wieder mit viel Herzblut den Kochlöffel. Somit verwöhnt sie ihre Gäste im Sinne Annapurnas mit ayurvedischen Köstlichkeiten und bietet ihnen mit ihrer kleinen Pension darüber hinaus eine Oase der Ruhe und Entspannung.
Angefangen hat alles mit einem Traum, den Gabriele Kühn-Sabnis in der Neujahrsnacht im Jahr 2000 hatte. Damals träumte die Frau des bekannten Ayurvedakochs Nicky Sabnis, dass sie ein Haus mieten würde, wo sich ihre innere Vision von einer Gesundheits-Pension verwirklichen ließe. Danach suchte sie nicht gezielt, sondern stolperte eher zufällig über eine Vermietungsanzeige. Dabei handelte es sich um ein Haus in Sachrang. Sachrang ist ein kleines schneesicheres Bergdorf, auf 738 m Höhe gelegen und nur einige Kilometer von dem Luftkurort Aschau entfernt. Diese Region, das Chiemgau, hinter München eingebettet im Kaisergebirge, zählt zweifellos zu den schönsten und kraftvollsten in Bayern, man könnte sogar behaupten von ganz Deutschland.
Verständlich, dass der Mietvertrag kurze Zeit später unterzeichnet war und Gabriele Kühn-Sabnis in das kleine, gemütliche Bauernhaus einzog, das von nun an als Pension dienen sollte. Einige Monate später wurde das Haus Annapurna, wie es von da an hieß, gemäß indisch-ayurvedischer Tradition mit einer Puja eingeweiht, um zukünftig Menschen, die nach Ruhe und Erholung im Sinne des Ayurveda streben, einen Platz zu bieten. Seit dem Einzug von Gabriele Kühn-Sabnis in das Haus zieht die Ayurveda Pension, die nur fünf Minuten von der österreichischen Grenze und ganz in der Nähe der Kampenwand und des Kaisergebirges liegt, alle möglichen Menschen an. Die dreigezackte Felskulisse der 1.669 m hohen Kampenwand und das mitten im Priental thronende Schloss Hohenaschau aus dem 12. Jahrhundert passiert man auf dem Weg in die Ayurveda-Pension und findet somit einen traditionsreichen malerischen Kulturflecken vor, der schon vor über 100 Jahren „Sommerfrischler“ beherbergte. Vielleicht ist es ein Zufall, dass die Ayurveda-Pension in den Bergen liegt und nicht nur den Namen einer indischen Göttin trägt, sondern auch den Namen eines Berggipfels und Bergmassivs (Annapurna-Himal), das im Himalaya in Nepal liegt und so eine Verbindung zum Ursprungsland des Ayurveda entstehen lässt.
Dass das Haus im Sinne der Annapurna und auch des Ayurveda geführt wird, zeigte sich bereits bei dem ersten Seminar, das hier gehalten wurde. Es war das Ayurveda-Seminar eines beinahe 80jährigen indischen Masseurs, der eine besondere ayurvedische Massagetechnik vorstellte. Dieser Mann galt als Koryphäe auf seinem Gebiet und hatte bereits Mahatma Gandhi, eine der wichtigsten spirituellen Leitfiguren des 20. Jahrhundert massiert. Die Beweggründe, warum die im Durchschnitt zwischen 40 und 60 Jahre alten Gäste hierher kommen, sind unterschiedlich: mal ist es die eigene Gesundheit, mal ist es der Wunsch zu entschlacken, mal sind es Menschen, die Ayurveda in einem kleinen, persönlichen Rahmen kennen lernen möchten und dabei gerne auf den Luxus eines Vier- oder Fünf Sterne Hotels verzichten möchten. Mal sind es Menschen, die an einem der hier angebotenen Kurse und Seminare teilnehmen möchten oder die einen Einführungskochkurs in die ayurvedische Kochlehre machen möchten. In diesen Kochkursen vermittelt Gabriele Kühn-Sabnis die Zubereitung der gesunden und die Doshas ausgleichenden Köstlichkeiten praxisnah am Herd. Dabei führt sie Männer und Frauen durch die weite Landschaft ayurvedischer Küche mit einfach zuzubereitenden Rezepten, überrascht sie mit vielseitigen und leicht verdaulichen Speisen. Demnächst wird auch ein „Ayurveda-Kochclub“ eingeführt, an dem jeder teilnehmen kann. Gekocht wird dann zusammen ein Ayurveda-Menü, welches gemeinsam genossen wird. Dabei kann man entspannt und spielerisch Erfahrungen sammeln und sie später in die eigene Küche integrieren.
Aber auch der eine oder andere stressgeplagte Münchner, der sich lieber mit ayurvedischen Kochkünsten verwöhnen lassen möchte, als selbst am Herd zu stehen, kommt hier am Rande der Alpen auf seine Kosten und vor allen Dingen zur Ruhe. Die Kraft und die Ruhe der Berge, das Rauschen des Baches, der durch das Dorf verläuft, sowie die Ursprünglichkeit der Region, laden förmlich dazu ein, zu sich selbst zu kommen und die Kraft der Elemente zu sehen, hören, riechen und vor allen Dingen zu spüren. Darüber hinaus stellen die Ruhe im Haus und die ursprüngliche Natur, die das Haus umgibt, für die Gäste eine ideale Voraussetzung dar, die eigenen Doshas, sollten sie sich im Ungleichgewicht befinden, wieder zu harmonisieren. Fernseher und Radios gibt es auf den einfachen und sehr liebevoll eingerichteten Zimmern nicht, wodurch sich das bei vielen Menschen erhöhte Vata schneller beruhigen kann, um die wunderbare ursprüngliche Natur und die köstliche ayurvedische Küche zu genießen.
Die ayurvedische Ernährung beherrscht Gabriele Kühn-Sabnis sehr fundiert. Kein Wunder, da sie von ihrem Mann Nicky Sitaram Sabnis über viele Jahre in das Geheimnis der ayurvedischen Küche eingeführt wurde. Heute überrascht Gabriele Kühn-Sabnis ihre Gäste selbst mit verschiedensten, der Saison angepassten ayurvedischen Gaumenfreuden, egal, ob man für einige Tage oder für ein bis zwei Wochen kommt. Hier lernt der Gast eine abwechslungsreiche Küche kennen, die Körper und Geist mit exotischen Gewürzen, frischen Gemüsekreationen und fein abgestimmten Desserts erfreut. Es ist eine typgerechte Ernährung, die das körperliche, geistige und seelische Wohl des Menschen fördert und für Gabriele Kühn-Sabnis eine wesentliche Rolle spielt. Somit ist es auch selbstverständlich für sie, individuelle Ernährungswünsche zu berücksichtigen.
Im Haus Annapurna werden neben Yogakursen auch verschiedene ayurvedisch orientierte Entschlackungs- und Fastenprogramme angeboten. Auch wenn es für viele Menschen so wirkt, als wäre es nicht miteinander vereinbar, – hier kann man entschlacken, entgiften und gleichzeitig genießen. Und Gabriele Kühn-Sabnis wandelt mit den lebensfrohen und harmonisierenden Eigenschaften ayurvedischer Ernährung diese scheinbaren Gegensätze in angenehme Selbsterfahrung. Geplant für die nahe Zukunft sind medizinische Behandlungsprogramme, für die zwei kompetente und erfahrene Ayurveda-Therapeutinnen zur Verfügung stehen.
Neben all den äußeren Ayurveda-Angeboten, die es im Haus Annapurna gibt, ist es Gabriele Kühn-Sabnis besonders wichtig, Menschen die ayurvedische Philosophie, und damit einhergehend auch ihre eigene Philosophie bezüglich des Hauses mitzuteilen. Es ist die Vermittlung des Natürlichen und Einfachen, die ihr am Herzen liegt, da es den Menschen zu sich selbst und in die Stille zurückführt. Darum steht das Haus auch unter dem Motto: „Ayurveda einfach – einfach Ayurveda“. Und das ist auch etwas, was man als Gast bereits nach einem Tag spürt und genießt. Unterstützt durch die ayurvedische Ernährung kommen Körper und Geist zur Ruhe, so dass die Seele entsprechend baumeln kann. Denn ein Zuviel an Vata, an dem die meisten Menschen leiden, braucht eine Reizreduktion, Stille und wenig Ablenkung. Dies alles kann man hier im Haus Annapurna finden, umsorgt von Gabriele Kühn-Sabnis, die für ihre Gäste heiter und präsent da ist, ohne ihnen zu nahe zu treten.