Das Schreckgespenst besiegen: quälende Last loswerden mit Meditation
Alle Menschen, die einmal eine schwere, sehr schmerzhafte oder lebensbedrohliche Krankheit oder Erfahrung gemacht haben, leben nicht nur mit den körperlichen Folgen, sondern auch mit einer angstvollen Erinnerung. In Augsburg arbeite ich mit Frauen, die Brustkrebs haben und eine Behandlung im schulmedizinischen Umfeld erfahren haben. Ich gebe dort einen Yogakurs, der speziell auf die Situation dieser Frauen zugeschnitten ist. Organisiert wurde das vom MammaNetz, einer Einrichtung, die den Frauen in ihrer schwierigen Situation mit Rat und Tat zur Seite steht.
Alles wieder in Ordnung?
Die westliche Medizin beseitigt einfach den Krebs mit allen verfügbaren Mitteln, rigoros bis an die Grenze der körperlichen Belastbarkeit der Patientinnen. Dann werden sie nach Hause geschickt, mit Aussagen wie: alles wieder in Ordnung, leben Sie einfach Ihr Leben weiter wie gehabt. Es werden vielleicht noch ein paar Pillen verschrieben.
Den Frauen ist schon klar, dass da irgendwas nicht stimmt. Da ist etwas Gewaltiges in ihrem Körper passiert, das sie an den Rand des Todes gebracht hat. Yogis würden vielleicht sagen, dass sie ihr Körper beinahe rausgeworfen hätte. Trotzdem soll alles weiter gehen, ohne Pause, ohne Generalüberprüfung aller Werte und Wichtigkeiten. Wenn die Betroffenen dann ihren Arzt befragen, ob sie vielleicht was an ihrer Ernährung, an ihrer Lebenshaltung ändern sollten, dann bekommen sie meist Antworten wie, „Man hat da noch keinen wissenschaftlichen Zusammenhang festgestellt“ oder „Gehen Sie Ihr Leben einfach positiv an und machen Sie sich keine Sorgen“. Na großartig! Und dann ist es ein wenig wie ein Tourist in einem fremden Land, wo man die Sprache nicht spricht. Alle möglichen Fremdenführer dienen sich dir an und versprechen irgendetwas, was man nicht so einfach nachprüfen kann. Das Zauberwort ist dann „Vertrauen“ oder „Glauben“, der ja bekanntlich Berge versetzt.
Aber selbst wenn man sich schließlich durch den Dschungel der Versprechungen und Abweisungen durchkämpft, die bestens gemeinten Ratschläge aller Freunde ausgesiebt hat, und sich entschieden hat, wie es weitergehen soll, etwas bleibt in einem zurück. Diese Erinnerung, die bleibt, die ist immer mit einem und sie taucht sofort wieder auf, wenn irgendwo ein Lymphknoten anschwillt, wenn der Körper eine Reaktion zeigt, die an die Krankheit erinnert.
Das Trauma ist WAHR
Natürlich kann man Therapien manchen, um dieses Trauma zu überwinden. Wenn man […]