Mit Ghee und Kreuzkümmel zur Silbermedaille. Wie der indische Ayurveda-Koch Nicky Sabnis europäische Gaumen erobert
Vor mehr als 10 Jahren kam der indische Hotelfachmann und Koch Nicky Sitaram Sabnis nach Bayern, ohne ein Wort Deutsch zu sprechen. Aber innerhalb kürzester Zeit avancierte der quirlige Inder zum ayurvedischen Seminarkoch im Benediktinerinnenkloster Frauenwörth auf der Fraueninsel im Chiemsee. Dort eroberte er ganz seinem stürmischen Gemüt entsprechend die Herzen derer, mit denen er zusammenarbeitet. Aber auch die zahlreichen Seminargäste – und manchmal auch die Benediktinerinnen – verwöhnt er mit seiner ayurvedischen Küche. Aber damit nicht genug: mit seinem neuen Kochbuch „Das große Ayurveda-Kochbuch“, welches in diesem Frühjahr im AT Verlag erschien, erhält der 1959 in Bombay geborene Nicky Sabnis im Oktober auf der Frankfurter Buchmesse die Silbermedaille der Gastronomischen Akademie für ein besonders empfehlenswertes Buch.
YOGA AKTUELL: Mittlerweile sind Sie als ayurvedischer Koch weit über die Grenzen Bayerns bekannt. Sie führen in Ihren Kochkursen nicht nur Hobbyköche in die ayurvedische Küche ein, sondern bilden auch Profiköche aus. Nun haben Sie mit Ihrem Kochbuch sogar die Silbermedallie der Gastronomischen Akademie gewonnen. Wie ich gehört habe, geben Sie darüber hinaus auch ayurvedische Kochkurse für Kinder?
Nicky Sabnis: Ja, dass stimmt. Ich habe in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Prien einen Kochkurs „Ayurvedisch kochen mit Kindern“ veranstaltet. Es waren 14 Kinder, die durchschnittlich neun Jahre alt waren. Jedes der Kinder hat ein Gericht gekocht, so dass wir zum Schluss 14 verschiedene Gerichte hatten. Es war eine wundervolle Erfahrung, denn alle Kinder haben mit so viel Liebe gekocht. Vier Stunden später kamen die Mütter dazu. Es war nämlich Muttertag und so wurden sie mit einem riesigen Menü verwöhnt.
Was ist Ihr Hauptanliegen, wenn Sie mit Kindern kochen?
Jedes Kind ist ein Kind Gottes. Darüber hinaus sind unsere Kinder unsere Zukunft. Ich möchte nicht mit dem Kopf voll Wissen sterben, sondern es an die nächste Generation weitergeben. In Indien wäre dies kein Problem, aber hier im Westen schon, besonders was die Vermittlung von Ayurveda betrifft. Hier ist Ayurveda immer noch sehr neu und wird auch immer noch sehr kritisch betrachtet. Viele Menschen glauben immer noch, dass es sich um eine Sekte handelt. Manche, die Ayurveda praktizieren, tun auch das übrige dazu, dass es keinen guten Ruf bekommt. […]