Der Kunststoff des Mittelalters als zukunftsweisendes Material für eine Welt mit weniger Plastik – aus der biegsamen und zugleich robusten Rinde der Birke lassen sich verschiedenste Produkte herstellen.
Sie hat eine freundliche, helle Ausstrahlung, die Birke – ein Baum, der nur auf der Nordhalbkugel anzutreffen ist. In vielen Ländern wurde und wird sie regelrecht verehrt, denn sie half den Menschen beim Überleben. Aus ihrem Holz, ihren Blättern, ihrem Saft, ihrer Rinde wurden Nahrungsmittel, Kosmetika, Heilmittel, Gebrauchsgegenstände unterschiedlichster Art und Größe, Baumaterialien und vieles mehr hergestellt (siehe letzter Abschnitt „Biologisches“). Aktuell besonders von Interesse ist die Birkenrinde, das heißt die vorsichtig abgeschälte Rinde des Baumes. In Russland, wo Birken allgegenwärtig sind, gab es ein traditionelles Kunsthandwerk mit diesem Material. Leider blieb es mit dem Ende der Sowjetunion auf der Strecke und hat nur noch hier und da innerhalb von Familien überlebt.
Birkenrinde verfügt durch das Zusammenspiel der enthaltenen ätherischen Öle, des Betulins und vieler weiterer Inhaltsstoffe unter anderem über folgende erstaunliche Eigenschaften: Sie wärmt, dämmt, weist Wasser und Schmutz ab, wirkt antibakteriell, hilft gegen Schimmel und hält Lebensmittel frisch. Weil sie leicht, biegsam und weich ist, ähnlich wie Kork oder Leder, dabei aber robust, abwaschbar und kaum „pflegebedürftig“, kann man sie für viele verschiedenartige Dinge nehmen: für Geflechte für Möbel, Lampenschirme, Uhr-Armbänder, Behältnisse zum Aufbewahren von Nüssen, Gebäck, Kaffee, Tee, Gewürzen und Kräutern …
Birkenrinde verfügt durch das Zusammenspiel der enthaltenen ätherischen Öle, des Betulins und vieler weiterer Inhaltsstoffe unter anderem über folgende erstaunliche Eigenschaften: Sie wärmt, dämmt, weist Wasser und Schmutz ab, wirkt antibakteriell, hilft gegen Schimmel und hält Lebensmittel frisch.
Produkte aus Birkenrinde
Die studierte Produktdesignerin Anastasiya Koshcheeva, aus Sibirien stammend, seit zehn Jahren in Deutschland und jetzt in Berlin lebend, wandte sich der Birkenrinde zu, die ihr aus ihrer Kindheit vertraut war – und zwar tat sie das so erfolgreich, dass von ihr Entworfenes und Hergestelltes schon mehrfach ausgezeichnet wurde. Durch einen Sessel mit Ottomane (in diesem Fall bedeutet das: mit einem Fußteil) namens Sibirjak nahm ihre Karriere im Jahr 2014 Fahrt auf. Das Ensemble sieht stylish, modern, geradlinig aus, und es ist dabei überraschend bequem. An ihm kann man besonders gut sehen und spüren, wie fein, samtig und angenehm das Material ist. Kaum zu glauben, dass […]