KYMAT kennen viele schon durch das Album Good Vibrations, durch internationale Events, bei denen man die Klanginstallationen des faszinierenden Projekts live erleben konnte, sowie durch diverse online verfügbare Videos. Vielleicht erinnerst du dich auch an das Interview mit Sven Meyer aus unserer Ausgabe 02/2018.
Vor Kurzem wurde nun ein neues KYMAT-Album gelauncht: Sonic Bloom. Was es damit auf sich hat, kann Sven Meyer, der geniale „Klang-Professor“ von KYMAT, am schönsten selbst erklären …
Interview
YOGA AKTUELL: Gerade ist dein neues Album „Sonic Bloom“ erschienen. Kannst du erklären, was das Besondere an den Sounds auf dem Album ist?
Sven Meyer: Auf dem neuen Album machen wir Musik mit Pflanzen, das elektromagnetische Feld der Blumen und Pflanzen wird mit Elektroden in Sound-Signale übersetzt. Diese Wellensignale werden über einen Synthesizer in hörbare Klangwellen umgewandelt. Du hörst auf einmal die akustische Welt der Botanik um dich herum, und das ist sehr entspannend.
Zudem haben wir ein Ayahuasca-Ritual aufgenommen und es als Atmosphäre auf dem Album immer wieder durchschimmern lassen. Das Ganze wirkt sehr verbindend – du kannst dir also förmlich die Natur nach Hause holen. Und du kannst auch mitbrummen! Die musikalischen Wellen und Frequenzen sind so angelegt und bespielt, dass jeder einfach seinen eigenen Ton dazu mitsingen und brummen kann; es geht super mit der eigenen Vibration, die dich zusätzlich entspannt. Eine feinere Massage auf Zellebene kannst du gar nicht bekommen.
Wir haben mit klassischen Synthesizern aus den 70ern gearbeitet, auch mit einem Theremin, das wiederum mit elektromagnetischen Feldern spielt. Natürlich durfte das Fender-Rhodes von Carsten (Erobique) auch nicht fehlen.
On top werden die Klangwellen über eine Wasser-Klang-Bild-Installation sichtbar, die auf der Wasseroberfläche entstehenden Muster findest du überall in der Natur wieder. Und so schließt sich der Kreis, wir nehmen uns Wellen und Informationen von Pflanzen und wandeln diese zauberhaft um in Wasserbilder, die uns an den Ursprung erinnern. Denn in jedem Ding – ob Mensch, Pflanze oder Tier – steckt eine Information „in Form“ einer Architektur des Lebens oder auch Blume des Lebens.
Welche Pflanzen hast du zum Beispiel „angezapft“?
Ich habe meine eigenen Zimmerpflanzen angezapft, die sich als hervorragende Mitmusiker bewährt haben. Auch wenn ich draußen in der Natur bin, höre ich immer mal wieder in Pflanzen rein, um zu schauen, wie musikalisch sie sind. Und siehe da – alle haben ein besonderes und wunderbares Lied zu erzählen.
Der Sound von „Sonic Bloom“ wird als psychoaktiv beschrieben und soll die Türen zur Welt der Hypnotation öffnen. Was ist damit genau gemeint?
Die Musik und die Klangbilder wirken wie eine Art Hypnose und Meditation zugleich, daher „Hypnotation“. Ich habe mich sehr viel mit Klangtherapie beschäftigt und verwende Frequenzen, die sehr beruhigend auf den Menschen wirken. Die Wasserklangbilder verändern ständig die Form und ziehen dich somit in eine Traumwelt aus Mandalas, Eiskristallen und Blumen. Dieser Mix wirkt psychoaktiv und gleichzeitig beruhigend auf unsere Gehirnaktivität – und schafft eine Balance zwischen Sympathikus und Parasympathikus, unserem Nervensystem.
Die Musik ist wie eine Art Trip; du muss nicht viel machen, nur loslassen und dich darauf einlassen.
Mit welchen Musikern hast du für das Album zusammengearbeitet, und warum wolltest du gerade diesen Herren an Bord haben?
Es sind meine Freunde, Carsten Meyer und Das Bo, wir spielen ohnehin viel zusammen, und da hat sich das gut angeboten. Zudem finde ich es super, wenn es endlich mal relaxte Musik gibt, die auch etwas zum Mitlachen hat. In dem ganzen Projekt finde ich es gut, wenn ich und wir uns alle nicht so erst nehmen, wobei wir mit echten wissenschaftlichen Erkenntnissen spielen. Es ist eine schöne Balance zwischen Meditations- und Yogamusik und einem Augenzwinkern.
Zum Schluss noch kurz zu dem von dir veranstalteten Festival „Yoga.Wasser.Klang“: Bleibt es nach aktuellem Stand bei der Planung für den Sommer?
Oh ja, es ist eine verrückte Zeit, und wir haben ja das Datum schon vor der Krise auf Ende August gesetzt. Da von Glück zu sprechen, wäre fehl am Platz, aber es war und ist ein „Zufall“, mit dem wir nun weiter planen können. Ich hoffe sehr, dass der ganze Spuk bald ein Ende hat und wir uns alle auf der Matte im Park wiedersehen.
Das hoffen wir auch! Vielen lieben Dank für das Gespräch und für die tollen Sounds!
Eindrücke bekommst du hier und hier
Sonic Bloom und auch das Vorgängeralbum Good Vibrations kannst du am besten direkt beim Künstler bestellen: