Mit Rückbeugen neu ins Leben blicken: eine sanfte und entspannende Praxis, die deine Energiereserven schont und dich auf das Frühlingserwachen einstimmt.
Restorative Yoga mit seinen zahlreichen Decken und Polstern sieht aus, als sei er fürs Einkuscheln im Winter erfunden worden. Aber es gibt gute Gründe, auch im Frühjahr bewusste Pausen mit Restorative Yoga einzulegen.
Wenn du deine Yogapraxis nach ayurvedischen Grundsätzen gestaltest, übst du im Winter aktiver und dynamischer als im Sommer, um der von Kälte verstärkten Kapha-Trägheit entgegenzuwirken. Aber weil Feuchtigkeit und Wind auch Vata zunehmen lassen, ist eine beruhigende, wärmende Praxis mit passivem Restorative Yoga im Herbst und Winter ebenfalls wichtig.
Im frühen Frühjahr ist unsere Umgebung ziemlich wechselhaft: Oft ist es noch empfindlich kühl, und unsere Energiereserven sind aufgebraucht. Andererseits werden die Tage wieder heller, und alle Zeichen stehen auf Neubeginn. Diesem „Sowohl-als-auch“ der Jahreszeit kannst du mit einer Restorative-Praxis begegnen, die durch ihre Stille und Passivität Energie bewahrt. Wenn du zusätzlich Rückbeugen und Umkehrhaltungen einbaust, stimmst du dich außerdem auf Neues, Ungewohntes ein. Umkehrhaltungen fallen nicht zuletzt deshalb vielen so schwer, weil wir uns schlechter orientieren können, wenn unser Kopf mal nicht oben ist. Indem du dich kontrolliert selbst in diese Situation bringst, setzt du dich bewusst mit dieser Unsicherheit auseinander. Die Rückbeugen sorgen außerdem für eine sanfte Dehnung der Zwischenrippenmuskulatur und schaffen dadurch viel Platz für den Atem. Das ist sehr hilfreich im feuchten Frühling, in dem du für Atemwegsinfekte und Asthma besonders anfällig bist. Restorative Yoga ist darüber hinaus eine elegante Methode, dich ganz unangestrengt ans Meditieren zu gewöhnen, denn jede der Haltungen führt durch ihre Ruhe ganz von selbst zur Konzentration. Da du nicht darauf achten musst, aufgerichtet zu bleiben, fällt dir das wahrscheinlich viel leichter als im Sitzen, und du bleibst ganz unangestrengt länger dabei.
Restorative Yoga unterscheidet sich von allen anderen Spielarten des Hatha-Yoga dadurch, dass du die Muskeln ganz bewusst nicht dehnst. Du benutzt die Hilfsmittel, um den Körper in Positionen zu bringen, die den aktiven Yogahaltungen oft ähnlich sehen, aber du hältst sie nicht mit Muskelkraft, sondern du lässt dich komplett abstützen. Deshalb wirkt Restorative Yoga ganz anders als aktiver Yoga. Jede Muskelaktivität wird vom Nervensystem als anregend registriert. Wenn du dich also wirklich entspannen willst, musst du richtig […]