Tiere werden vom Menschen nicht nur wegen ihres Fleisches, ihres Fells, ihres Blutes und anderer Körperbestandteile ausgebeutet, sondern werden auch im Rahmen der Unterhaltungsindustrie sowie bei abstrusen Sportarten und Festivals zum Profit und zur Belustigung missbraucht.
Unter dem Beifall der Menge stellt der Elefant in der Manege die Vorderbeine auf einen Hocker, streckt sie grüßend in die Höhe und vollführt einen um den anderen Trick, den der Dompteur ihm abverlangt. Wie viele Peitschenhiebe musste er erdulden, um diese Nummer einzustudieren? Wahrscheinlich ähnlich viele, wie zum Gefügigmachen seiner Artgenossen niedergingen, die in Thailand, Indien und anderen Ländern als Babys ihren Müttern entrissen wurden, um künftig Touristen auf ihren Rücken zu tragen. Zirkustiere haben ein hartes Los: Dressur mit allen Mitteln, vor das johlende Publikum gezerrt parieren müssen, verladen werden und wieder in die Manege für den nächsten Auftritt. Tiersein in Würde, in Freiheit, in einem akzeptablen Lebensumfeld? Fehlanzeige. Während es in vielen Ländern bereits Wildtierverbote für Zirkusunternehmen gibt, hat der Agrarausschuss des deutschen Bundestages im letzten Jahr wieder gegen ein solches Verbot gestimmt.
Ein ähnliches Schicksal wie Zirkustiere erleiden auch Tanzbären (vor allem in Ost- und Südosteuropa sowie in Indien), dressierte Affen (etwa in China) und andere Tiere, die man in vielen Ländern auf der Straße sieht – zur Schau gestellt von jenen, die sich ihren Lebensunterhalt mit ihnen verdienen. Ist das etwa niedlich, unterhaltsam, kurios?
Was Menschen sich dabei denken oder dabei empfinden, fragt man sich auch angesichts vieler lokaler Festivals an verschiedenen Orten der Welt, die sich um das Quälen und Verhöhnen von Tieren drehen. Das im nordspanischen Medinaceli abgehaltene Grauensspektakel Toro Júbilo, bei dem einem Stier brennende Pechfackeln auf die Hörner gespießt werden, und das Stiertreiben in Pamplona gehören zu den bekannteren dieser Debakel für die Menschlichkeit. Beim Kots Kaal Duck Festival in der mexikanischen Stadt Citilcum werden Enten und Gänse kopfüber aufgehängt; die Menge springt hoch, mit dem Ziel, den Tieren bei lebendigem Leib den Kopf abzureißen. Daneben werden bei diesem „Fest“ auch Leguane und Beutelratten grausam getötet. Leider gibt es noch zahlreiche weitere Veranstaltungen dieser Art, bei denen Tiere in schier unvorstellbarer Weise zum Spaß gequält und ermordet werden. Aber auch hinter weitverbreiteten und daher in der Wahrnehmung vieler Menschen fast als „normal“ durchgehenden Touristenattraktionen steckt Tierqual – etwa […]